An acht Messstellen wurden an einem Tag 799 Fahrzeuge kontrolliert
Die Polizei war am 10. Oktober 2013, einem Donnerstag, seit den frühen Morgenstunden bis Mitternacht an insgesamt 102 Messstellen im Kreis Recklinghausen und Bottrop in Aktion, um Autofahrer zu blitzen, die sich nicht an die Geschwindigkeitsgebote hielten. Es war der erste bundesweite und fünfte landesweite Blitz-Marathon der Polizei. Die Beamten berichteten, dass viele Fahrzeugführer aufgrund der vorherigen Berichterstattung ihre Fahrweise anpassten und auf ihre Geschwindigkeit achteten. Im Kreis Recklinghausen wurden an diesem Tag vier Fahrverbote erlassen, weil die Fahrzeugführer mehr als 90 km/h fuhren, wo nur 50 km/h erlaubt waren. In Dorsten stoppten die Beamten einen 58jährigen Gelsenkirchener, der mit 91 km/h statt zugelassener 50 km/h über die Bochumer Straße raste. Die Folge: 200 Euro, vier Punkte und ein Monat Fahrverbot. An acht Dorstener Messstellen, an denen lediglich eine Geschwindigkeit von 50 km/h erlaubt war, wurden 977 Fahrzeuge kontrolliert und neben dem Spitzenreiter von der Bochumer Straße bei 41 Fahrern Geschwindigkeitsüberschreitungen zwischen 13 und 25 km/h gemessen. Kontrolliert wurde an der Bochumer Straße, der Lembecker Straße, der Rhader Straße, der Freudenbergstraße, der Lippramsdorfer Straße, der Rekener Straße, der Borkener Straße und der Halterner Straße.
Solche landesweiten Messungen wurden zweimal im Jahr durchgeführt – im Frühjahr und Herbst. Im April 2015 hatte die NRW-Polizei 22.600 Raser erwischt. Wegen einer Großdemonstration und der aktuellen Flüchtlings-Problematik sagte die Polizei in NRW den geplanten Blitzmarathon für den Herbst 2015 ab. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßte die Absage: „Die nordrhein-westfälische Polizei ist an allen Ecken und Kanten des Landes gefordert – da ist keine Luft für einen Blitzmarathon.“ Die GdP fordert auch die für April 2016 geplante Jagd auf Temposünder abzusagen. Der NRW-Innenminister will bei seiner Entscheidung erst eine in Auftrag gegebene wissenschaftliche Studie über Zweck und Nutzen des Blitzmarathon-Tags abwarten.
Neue CDU/FDP-Landesregierung schafft den Blitz-Marathon ab
In Nordrhein-Westfalen wird es keinen Blitz-Marathon der Polizei mehr geben. Die neue Landesregierung findet die Aktion ungeeignet, um dauerhaft die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Die meisten Autofahrer würden sich auf den Tag einstellen und dann langsamer fahren. Deshalb würde das viele Blitzen nichts bringen. Beim letzten Blitz-Marathon im Kreis Recklinghausen im April 2016 wurden 8.900 Autofahrer überprüft. Davon waren 320 zu schnell.