Kugel-Aktionskunst

Arnd Drossel rollte für einen guten Zweck von Dorsten aus übers Land

Aktionskunst

Aktionskünstler Arnd Drossel rollte in der Kugel durch das Land

Dorsten ist nicht nur seine Heimatstadt sondern auch Ausgangspunkt für eine „ausgefallene Kunstaktion“, schrieb „Die Welt“. Auf der Suche nach der inneren Balance lief der damals 38-jährige gelernte Möbeldesigner Arnd Drossel 2007 im Drahtball 300 Kilometer durch Nordrhein-Westfalen. Mit dem Projekt wollte er auf die Situation psychisch kranker Menschen aufmerksam machen. Schirmherr dieser Aktionskunst war NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

In der Kugel rollte Drossel von Ort zu Ort

Am 11. April 2007 startete er und erreichte mit aufgewetzten Knien am 28. April das Ziel: Warburg. Die rund 300 Kilometer lange Strecke führte von Dorsten über Borken, Coesfeld, Münster, Telgte, Gütersloh, Schloss Holte, Paderborn, Dalheim bis Warburg/Kreis Höxter, wo der Künstler auch lebt. Der öffentlichen und veröffentlichten Aufmerksamkeit konnte sich Drossel sicher sein. Nicht nur die Lokalzeitungen der Orte, die er durchrollte, brachten Artikel, auch die überregionale Presse wie Der Spiegel, die FAZ und Die Welt sowie die Funk- und Fernsehsender. Seine 120 Kilogramm schwere Kugel, mit der er täglich 20 Kilometer zurücklegte, und in der er auch schlief, hatte einen Durchmesser von 2,10 Metern und bestand aus 250 gebogenen Edelstahlstäben. Gebaut wurde sie von Patienten der Sozialpsychiatrischen Initiative Paderborn. Mit der 15.000 Euro teuren Aktion wollte Arnd Drossel versuchen, Menschen zu erreichen, die ihre Innere Balance mehr oder weniger verloren haben.

„Sie zu animieren, sich mit oder ohne Ihren Schutzraum wieder in Bewegung zu versetzen, in dem Vertrauen, dass so eine Innere Balance wieder erreicht werden kann. Mit dem Projekt sollen traumatisierte Menschen unterstützt werden, wieder Ihren eigenen Weg zu gehen und ins Arbeitsleben integriert werden.“

2010 trat Arnd Drossel in Westfalen erneut mit einer Kugel-Aktionskunst an die Öffentlichkeit. Diesmal in flirrender Kälte mit einer „Eis“-Kugel.


Quellen:
„Leben in der Kugel“ in „Die Welt“ vom 11. April 2007. – „Drahtwanderung“ in „Der Tagesspiegel“ vom 10. April 2007. – „Aktionskünstler Arnd Drossel in Borken“ in WN vom 30. April 2007.

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