Weggeworfenes

Wer Kaugummis ausspuckt oder Zigarettenstummel wegwirft zahlt 200 Euro

Die neu im oberen Bereich neu gepflasterte Lippestraße, in der Bänke Passanten zum Verweilen einladen, wurde mittlerweile stark mit Zigarettenstängeln beschmutzt. Daher setzte die Stadtverwaltung mehr Ordnungskräfte ein, die in flagranti erwischte Zigarettenwegwerfer oder Kaugummeausspucker mit Bußgeldern belegen können. Wer auf frischer Tat ertappt wurde, zahlte bisher zehn Euro, Wiederholungstäter bis 25 Euro. Das war einmal. Die Stadt hat ihren Bußgeldkatalog 2020 überarbeitet. Kleine Umweltsünden werden jetzt mit hohen Bußgeldern belegt. 100 Euro kostete es, wenn man eine Zigarettenkippe achtlos auf den Boden oder ins Baumbeet warf. Auch das war einmal. Jetzt kostet dies 200 Euro. Und wer Kaugummis auf die Straße spuckt, zahl ebenfalls 200 Euro – natürlich nur, wenn er erwischt wird. Festgetretene Kaugummis geben auf den Pflastern der Innenstadt nicht nur ein hässliches Bild ab, sondern sind nur mit sehr großem Aufwand vom Straßenbelag zu lösen. Mit Kehrmaschinen, die im Bereich der Innenstadt einsetzt werden, sind die Kaugummi-Reste nicht zu entfernen, sondern nur mit Hilfe eines Spezialgeräts. Die beiden Dorstener Reimond Eitzert und Andreas Richter, Geschäftsführer der Firma „CountWare Clean“, haben ein solches Gerät entwickelt und im Sommer 2021 einen größeren Bereich des Lippetorplatzes innerhalb von knapp drei Stunden von rund 400 festgetretenen Kaugummis befreit. Nach dieser Spezialreinigung befuhren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Entsorgungsbetriebs den Platz noch mit einer Kleinkehrmaschine, um auch die letzten Rückstände zu beseitigen.
Das mobile System, mit dem die Steine gereinigt wurden, ist als Rucksackvariante flexibel einsetzbar und ohne Wasser- und Stromanschluss betriebsfähig. Das patentierte, biologisch abbaubare Reinigungsmittel besteht unter anderem aus einer Zucker- und Getreide-Lösung. Neben dem technischen Aspekt geht es dabei auch um die Finanzierung.

In Straßen-Abfallbehältern befinden sich eingebaute Aschenbecher

Die Zigarettenstummel stellen ein großes Problem für die Umwelt dar: Der Abbau der Filter kann bis zu 15 Jahre dauern. Außerdem enthalten sie Schadstoffe wie Kupfer, Arsen und Blei. Das belastet Böden und Grundwasser. Die Stadtverwaltung testet, ob  mit einem Straßensauger die Verschmutzung durch Zigarettenstummeln wieder behoben werden kann. Bänke laden in den Innenstadtstraßen zum Verweilen und Rauchen ein. Doch wohin mit den Kippen? Auf der Straße austreten, wie bisher? Doch es gibt auch findigere Raucher, welche einen Sicherheitspoller in der Essener Straße als Aschenbecher entdeckt hatten. Wegen der Bauarbeiten konnte der Poller nicht eingefahren werden. Die Poller erfüllen eigentlich nur einen Zweck: Menschen, die in terroristischer Absicht in die Fußgängerzone in der Altstadt mit Fahrzeugen hineinfahren wollen, sollen so von ihrem Tun abgehalten werden. Ingesamt schützen 46 vollautomatisierte Poller die Zufahrtsstraßen in der Innenstadt. Obwohl sich an den neu angebrachten Papierkörben in der Fußgängerzone extra eingebaute Aschenbecher befinden, liegen nach wie vor auf allen Fußgängerstraßen und Wegen auch run um diese neuen Abfallbehälter in der Innenstadt achtlos weggeworfene Zigarettenkippen.


Quelle: DN vom 31. Jan. 2020 (unteres Foto entnommen).

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