Zdunek, Wilhelm

1919 von Soldaten des Freikorps Lichtschlag ermordet

Verschollenes Spartakistendenkmal mit dem Namen Zdunek

Verschollenes Spartakistendenkmal aus den 1920er-Jahren mit dem Namen Zdunek

1887 bis 1919 in Dorsten; Arbeiterführer. – Der Bergarbeiter und Spartakist Wilhelm Zdunek wurde am 16. Februar 1919 von Angehörigen des Freikorps Lichtschlag (Volksmund: „Freikorps Totschlag“) ermordet. Über seinen Tod gibt es mehrere zeitgenössische Varianten. Der damalige Polizeikommissar Schulz sagte aus, dass Zdunek in Wulfen festgenommen und nach Dorsten transportiert worden sei. Auf dem Weg dorthin sei er „auf der Flucht“ am Franziskanerkloster erschossen worden. Zduneks damals zehnjährige Tochter war Augenzeugin und erklärte: Ihr Vater sei von einem Wulfener verraten worden und die Soldaten hätten ihn in der Nacht lebend in ein Auto verfrachtet. Als es in Dorsten ankam, habe man die Leiche mit gespaltenem Schädel heraus geworfen. Eine polizeiliche Untersuchung hatte es nie gegeben. In den 1920er-Jahren wurden Wilhelm Zdunek sowie den beiden anderen getöteten Arbeiterführern Adalbert Fest und Karl Krappmann außerhalb des Friedhofs an der Gladbecker Straße ein Grabmal gesetzt: „Sie starben für Freiheit in den Kämpfen 1919/20. Söhne des Volkes wollten sie sein und bleiben.“ Das Grab wurde auf Veranlassung der Gestapo nach 1933 zerstört und der zerbrochene Grabstein 1970 bei Bauarbeiten für die Friedhofskapelle wieder gefunden. Er verschwand dann endgültig im Fundament der Friedhofskapelle. Nach einer anderen Version stand der Gedenkstein lange Zeit nach dem Kriege auf dem Hervest-Dorsten Friedhof, bis er von dort verschwand.

Aufbahrter Leichnam Zduneks 1919

Aufgebahrter Leichnam Zduneks 1919

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