Zu Protesten der Bevölkerung wie 1983 kam es diesmal nicht
50.000 Menschen im Kreis Recklinghausen wurden am 9. Mai 2011 befragt und gezählt. Alle Hauseigentümer waren gesetzlich verpflichtet, Fragebögen auszufüllen. Zu Protesten, wie bei der Volkszählung 1983 (siehe nebenstehenden SPIEGEL-Titel von 1983), die aufgrund dieser Proteste abgesagt und 1987 nachgeholt worden war, kam es nicht. Sinn der Aktion war es, durch zufällig ausgewählte Haushalte einen repräsentativen Schnitt der Bevölkerungsstruktur wiederzugeben. Anhand der gesammelten Informationen wurden flächendeckende Basisdaten ermittelt, die unter anderem für die Stadtplanung – zum Beispiel für den Wohnungsbau – unerlässlich sind. Gefragt wurden u. a. nach Staatsangehörigkeit, nach der Religion, nach Migrationshintergrund, Familienstand, Schulbildung, Jobs und Nebenjobs. Gefragt wurde aber auch, warum man in der Woche vom 9. bis 15. Mai möglicherweise seinem Job nicht nachging und ob der Befragte binnen zwei Wochen eine Arbeit aufnehmen könnte. Aus den Befragungen wurde auch die genaue Einwohnerzahl ermittelt, die Auswirkungen auf den Länderfinanzausgleich und damit auch auf Zuweisungen für die Städte hat. Mit einem Ergebnis wird nicht vor 2012 gerechnet.