Die Bank wurde gegründet, um Handwerk und Mittelstand „zu heben“
Die Geschichte der Volksbank geht auf das Jahr 1897 zurück, als in das Genossenschaftsregister die „Gewerbebank“ mit Sitz in Dorsten eingetragen wurde. Männer der ersten Stunde waren als Vorsitzender des Vorstands Franz Buckstegge, als Vorstandsmitglied und Rendant Franz Rodeck, als Aufsichtsratsvorsitzender Hermann Krebs. Im ersten Jahr des Bestehens hatte die Bank 45 Mitglieder mit einer Einlage von je 100 Mark, die in monatlichen Raten von fünf Mark gezahlt werden konnten.
Das gemeinsame Kapital diente dem Zweck, „den Handwerker resp. Mittelstand zu heben“ und zwar „durch Gewährung von Crediten, Annahme und Verzinsung verfügbarer Gelder, durch Übernahme und Einziehung geschäftlicher Forderungen, Gewährung von Rechtsschutz“. Diesem Prinzip blieb das Geldinstitut im Laufe der Jahrzehnte treu, für Handwerker, Gewerbetreibende, Kaufleute und auch Privatpersonen die Geldversorgung vor Ort sicherzustellen. Nur der Name änderte sich von Gewerbebank über Spar- und Darlehnskasse ab 1924 bis zur Volksbank ab 1974. Zweigstellen wurden in den 1950er-Jahren in Holsterhausen und in Hervest-Dorsten sowie 1963 in Altendorf-Ulfkotte errichtet. Die Volksbanken in Wulfen und Lembeck entstanden 1895.
„Kahr-Kathedrale“ nannte man die neu erbaute Volksbank am Südwall
Bei Gründung im Jahre 1897 wurden die Bankgeschäfte im Hause des Kaufmanns Franz Rodeck abgewickelt, später am Marktplatz und in den 1930er-Jahren am Südwall. Nach Wiederaufbau des 1945 zerstörten Gebäudes lenkte Hubert Kahr 33 Jahre lang die Geschicke der Bank von 1958 bis 1991. Im Jahre 1983 wurde der Altbau am Südwall in einen daneben errichteten Neubau integriert. Wegen des turmhaften Aussehens des neuen Bankgebäudes hieß es im Volksmund schon bald „Kahr-Kathedrale“. Die Mitgliederzahl von 47 bei der Gründung hat sich auf über 8.000 erhöht; die Bilanzsumme hat die 500 Millionen DM-Grenze überschritten. Zum 100-jährigen Jubiläum ließ die Volksbank das Alte Rathaus am Markt als Geschenk an die Bürger renovieren (siehe Banken). Dem Vorstandsvorsitzenden Hubert Kahr folgten 1991 Heribert Figgener und danach August Wilhelm Langenbrinck. Derzeit ist Ingo Hinzmann Vorstandsvorsitzender.
Bildungsspende für 23 Dorstener Schulen
Weihnachten 2016 sponserte die Volksbank Dorsten mit 70.000 Euro Projekte von 23 Schulen, darunter das Projekt „Sozialkompetenz“ der Realschule St. Ursula, eine Ruhe-Oase auf dem Schulhof der Albert-Schweitzer-Grundschule, die Um- und Neugestaltung des Schulgartens der Wittenbrinkschule und Musikinstrumente für das Gymnasium Petrinum. Bereits 2006 und 2011 hatte die Volksbank die Schulen in Dorsten großzügig mit Spenden unterstützt.
Geldautomaten im Jahr 715.088-mal in Anspruch genommen
In der Jahresbilanz 2011 wies die Volksbank eine Bilanzsumme von 531,5 Millionen Euro ein Plus von 3,7 Prozent aus. Um sechs Prozent auf jetzt 231,3 Millionen Euro stieg das Volumen der Darlehen und bei den Sparguthaben betrug das Plus 3,2 Prozent, 410,5 Millionen Euro das Kundeneinlagevolumen. Alle betreuten Vermögenswerte machen zusammen 936,7 Millionen Euro aus, ein Plus von 2,2 Prozent. Ende 2011 betreute die Volksbank Dorsten 34.546 Kunden mit 96.961 Bankverbindungen. 2011 wurden die Geldautomaten der Bank 715.088-mal in Anspruch genommen.
Fusion Dorsten und Kirchhellen zur Großbank mit Sitz in Dorsten
Die Fusion der Volksbank Dorsten mit der Volksbank Kirchhellen-Bottrop ist bereits am 1. Januar 2017 vollzogen und im Mai von der Bottroper Vertreterversammlung einstimmig und von der Dorstener bei einer Gegenstimme beschlossen worden. Hauptsitz der Großbank ist Dorsten. Die eingebrachten Filialnetze in Bottrop und Kirchhellen bleiben erhalten. Die Vereinte Volksbank eG hat jetzt 267 Mitarbeiter/innen, 70.637 Kunden, 31.936 Mitglieder, eine Bilanzsumme von fast 1,4 Milliarden Euro und ein Kundengesamtvolumen von fast 2,6 Milliarden Euro. – Im März 2017 deutete sich ein weiterer Zusammenschluss an: Die Volksbank Haltern und die Volksbank Lüdinghausen wollen 2019 verschmelzen.
Bilanzsumme erhöht, Mitgliederzahl ausgebaut, Kreditgeschäft gesteigert
Die Vereinte Volksbank hat das von ihr betreute Kundenvolumen 2018 erneut deutlich gesteigert. Es liegt jetzt auf dem Rekordstand von 2,86 Milliarden Euro (plus 2,6 Prozent). Die Bilanzsumme der in Dorsten, Kirchhellen und Bottrop engagierten Volksbank stieg um über vier Prozent und damit erstmals über 1,5 Milliarden Euro. Auch die Mitgliedschaften haben sich 2018 um 1,5 Prozent erhöht. Damit sind nun deutlich mehr als 32.000 Kunden auch Miteigentümer des Genossenschaftsinstituts. Insgesamt betreuen die 261 Mitarbeiter derzeit 64.000 Kunden. Die Vereinte Volksbank hat nach eigenen Angaben die finanzielle Förderung von Vereinen, Institutionen und Projekten um fast zehn Prozent ausgebaut auf rund 270.000 Euro. Dabei konzentriert sie sich auf die Unterstützung von Jugendarbeit, Kultur und Sport in Dorsten, Kirchhellen und Bottrop.
Jährlich werden Schulen sowie soziale und kulturelle Vereine gefördert
Wie in jedem Jahr, so übergab die Vereinte Volksbank 2017 an Dorstener Vereine und Einrichtungen 70.000 Euro. Auch 2018 wurden 70.000 Euro an 29 Vereine ausgeschüttet: Heimatverein Dorf Hervest, Heimatverein Wulfen, Verein für Orts- und Heimatkunde, Pfadfinderstamm St. Agatha, Pfadfinderstamm St. Antonius/St. Bonifatius, Pfadfinderstamm St. Johannes, Förderverein der Georgspfadfinder, Naturschutzjugend Dorsten, Jugendfeuerwehr der Stadt Dorsten, Verein zur Förderung der Stadtbibliothek Dorsten, THW Helfervereinigung Dorsten, Trägerverein Hallenbad Dorsten-Wulfen, Cornelia-Funke-Baumhaus, Dorstener Tafel, Tierschutzverein Dorsten/Lembeck, Frauen helfen Frauen, Ruderverein Dorsten, Mr. Trucker Kinderhilfe, Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte Dorsten, Leichtathletik Team Dorsten, Schwimmverein Delphin Dorsten, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Ortsgruppe Dorsten, Bibi am See/Bürger- und Schulmediathek Wulfen, Deutscher Kinderschutzbund Dorsten, Radsportclub Dorsten, Lebenshilfe, Tanz-Show-Garde Schachklub Hervest-Dorsten.
Vereinte Volksbank unterstützte 2020 lokale Projekte mit 317.000 Euro
Fast 317.000 Euro flossen im Jahr 2020 in Projekte in der Region. Für die Vereine und Initiativen sind das 17.000 Euro mehr als im Vorjahr. Sportvereine erhielten davon 132.000 Euro, 79.000 Euro gingen an die direkte Corona-Hilfe, über 81.000 Euro erhielten die Kultur- und Kunstschaffenden in Dorsten und Bottrop. Kindergärten und Schulen bekamen mehr als 20.000 Euro, für Soziales wurden fast 44.000 Euro aufgewendet. Brauchtum und sonstiges ehrenamtliches Engagement wurden mit rund 39.000 Euro bedacht. Mit der Crowdfunding-Plattform der Vereinten Volksbank hat sie mittlerweile 50 Projekte von Vereinen und Institutionen mit einem Gesamtvolumen von über 140.000 Euro in die Umsetzung gebracht.
Vereinte Volksbank zog Bilanz: Erfolgreiches Geschäftsjahr 2021
Positiv ist die Bilanz für das Geschäftsjahr 2021. Die Vereinte Volksbank hat ihr Kundengesamtvolumen um zwölf Prozent auf 3,7 Milliarden Euro erhöht. 2021 fanden im Schnitt täglich 6249 Online-Transaktionen statt, darunter 4139 Online-Überweisungen. Das waren 9,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Ebenfalls sehr stark war das Banking per Telefon unter (02362) 2040. Dementsprechend hat allein das Beratungs-Center Privatkunden im vergangenen Jahr 209.000 Anrufe entgegengenommen. Das Erfolgsmodells VR-Mitglieder-Bonus, von dem die um zwei Prozent auf 34.247 gewachsene Zahl der Mitglieder profitiert, wird weiterentwickelt. Seit dem Start des Bonusprogramms sind 4,64 Millionen Euro ausgezahlt worden.
Volksbank unterstützte die Dorstener Tafel mit Spende
In den letzten Jahren hatte die Vereinte Volksbank eigentlich immer eigens gefertigte Kalender an ihren Schaltern vergeben, doch für 2023 wurde das für die Herstellung verwendete Geld die Tafeln in Dorsten und Bottrop unterstützt, jeweils 5000 Euro. – Bei der Aktion Spendengala 2022 spendete vor Volksbank dem Förderkreis der Haldenwangschule 1000 Euro. Die Haldenwangschule, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung, wird das Geld für die Erweiterung der materiellen Ausstattung im Bereich Unterstützte Kommunikation (UK) einsetzen.
- Volksbank Ruhr-Mitte: Hilfspaket für Studierende. Ein 6000-Euro-Fonds soll 15 Studenten das Leben erleichtern. Die Westfälische Hochschule und die Volksbank Ruhr-Mitte legen einen „Notfallfonds“ auf. Die steigenden Lebenshaltungskosten machen vielen Studenten besonders schwer zu schaffen. Neben den Kosten für Miete und Lebensmittel bleibt häufig nicht viel übrig. Die Westfälische Hochschule mit Standorten in Gelsenkirchen, Recklinghausen und Bocholt hat deshalb gemeinsam mit der Volksbank Ruhr-Mitte einen sogenannten „Notfallfonds“ aufgelegt. Erstmals gab es einen solchen Fonds 2021, als die Pandemie das Studium für viele junge Menschen deutlich erschwerte. 30 Studenten bekamen jeweils 300 Euro, das Gesamtvolumen betrug 9000 Euro. Dieses Mal legen die Träger den Fonds mit zunächst 6000 Euro auf, 15 Studenten können jeweils 400 Euro beantragen. Grundsätzlich steht der Fonds allen WHS-Studenten zur Verfügung. Voraussetzung: Sie befinden sich in der Regelstudienzeit oder sind maximal zwei Semester in Verzug und wollen das Studium weiter fortsetzen. Zudem müssen die Interessenten ihre finanzielle Schieflage erklären und mit entsprechenden Kontoauszügen nachweisen.
Kirsten Brenner von der Zentralen Studienberatung sagt: „Viele Studierende haben so wenig Geld zur Verfügung, dass sie sich bei Freunden und Verwandten Geld leihen müssen, um ihre laufenden Kosten zu decken. Die Verfügbarkeit von Jobs für Studierende scheint ebenfalls abgenommen zu haben, was dazu führt, dass sie sich in prekären Situationen wiederfinden.“
Siehe auch: Bombendrohung Volksbank
Quelle: U. a. Rolf Plümpe „100 Jahre Volksbank Dorsten“ in HK 1997. – beiw in DZ vom 8. Juli 2024