Türk. Elternbund

Persönliche Entwicklung der Kinder fördern

Der 1993 von Kadir Daglar gegründete Verein „Türkischer Elterbund für Dorsten und Umgebung e. V.“ (später Deutsch-Türkischer Elternbund) ist religiös wie parteipolitisch neutral und kümmert sich um die Integration ausländischer Kinder und Jugendlicher im Bereich von Kindergärten, Schulen, beruflichem Alltag, wenn dort Probleme auftauchen. In Nordrhein-Westfalen gibt es etwa 50 ähnliche Vereine. Der Elternbund informiert die Eltern über die Schulsysteme und bietet bei Bedarf Lösungen an. Außerdem organisiert er für Eltern kostenlose Hausaufgabenhilfen vornehmlich für türkische Kinder in verschiedenen Schulen. Im Jahre 2000 hat sich unter Vorsitz von Kadir Daglar (2005 Bundesverdienstkreuz) auf NRW-Landesebene eine „Föderation Türkischer Elternvereine e. V.“ mit Sitz in Dortmund gebildet, der bei Gründung 60 Vereine angehörten.

Stadt erkannte 2004 den Elternbund als Jugendhilfe-Träger an

Ziel und Zweck der Föderation ist die Zusammenfassung der türkischen Elternvereine unter einem Dach im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen dieses Zieles sollen die Kinder und Jugendlichen auf allen Erziehungs- und Bildungsebenen landes­weit gefördert werden, um ihre schulischen und moralischen Leistungen zu steigern und ihnen bessere Möglichkeiten zu schaffen.  Die Föderation vermittelt das Miteinander sowie die Integration durch Veran­staltungen von Kultur- und Diskussionstagungen und ist parteipolitisch und religiös unabhängig. 2004 anerkannte die Stadt den Elternbund als Jugendhilfe-Träger. Der Verein erhielt am Brunnenplatz Räume für Computer-, Sprach- und Bildungskurse, aber auch für Beratungsgespräche. Ein neuer Vorstand erweiterte 2010 das bereits bestehende Angebotsprogramm, um den Mitgliederschwund aufzuhalten. Denn von den einst 250 Mitgliedern verblieben nur noch 55 (Stand 2010). Den Vorsitz übernahmen in dieser Situation Ende 2011 Emine Tuncel und Gisela Timmermann.

Parallelgesellschaftliches Verhalten vorgeworfen

Im Sozialausschuss des Rates stellte der Migranten-Berater der evangelischen Kirche, Wolfgang Habermann, im Juli 2013 den Integrationsbericht vor, der allgemein positive Aussagen über die Integration von Ausländern in Dorsten machte. Einzig der Türkische Elternbund wurde scharf kritisiert. Habermann: „Der Türkische Elternbund ist so ziemlich die letzte Migrationsgruppe, die ich loben würde.“ Das liege an den undurchsichtigen Praktiken einer Geschäftsführung, die jeden Kontakt verweigere. Sozialausschss-Mitglieder und Dorstens Sozialamtsleiter bestätigten Habermanns Erfahrung. Dem Elternbund wurde parallelgesellschaftliches Denken und Verhalten vorgeworfen.


Siehe auch:
Gastarbeiter (Artikelübersicht)

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