Tourismus im Kreis

Ausländische Gäste haben 2021 die Region Recklinghausen wieder entdeckt

Die Zahl der Tourismus-Übernachtungen im Kreis Recklinghausen zeigt Mitte 2021 deutlich nach oben. Sowohl der April als auch der Mai weisen ein deutliches Plus aus. Damit liegt die Region im Landestrend. Zieht man die ersten drei Monate des Jahres ebenfalls hinzu, zeigten sich in diesen drei Monaten im Vergleich zu 2020 ein Minus von 37 Prozent. Das ist allerdings besser als im Kreis Coesfeld (minus 62,9) und Münster (minus 60,1 Prozent). , aber deutlich schlechter als zum Beispiel in Heinsberg (minus 13,5 Prozent). In den gut 3800 Betten der aktuell 80 Beherbergungsbetriebe im Kreis Recklinghausen verweilen die Gäste im Schnitt 3,2 Tage, ausländische Gäste hielten es im April noch deutlich länger aus. Sie waren im Schnitt 4,8 Tage vor Ort. Dennoch steht der Kreis im Vergleich nicht schlecht da. Denn im Kreis Coesfeld ist die Auslastung in den ersten fünf Monaten gerade einmal bei 10,8 Prozent gewesen, im beliebten Münster auch nur bei 9,3 Prozent, in der Landeshauptstadt Düsseldorf gar nur bei 8,8. Ausschlaggebend dafür, dass die Zahlen sich langsam erholen, war vor allem der April, der in ganz NRW für ein Plus von 137,7 Prozent bei den Ankünften und 75,8 Prozent bei den Übernachtungen gesorgt hat, während alle zwölf Monate davor negative Zahlen aufwiesen und der Mai nur bei einem Plus von 5,0 (Ankünfte) bzw. 10,0 Prozent (Übernachtungen) liegt. Im Zeitraum von Januar bis Mai 2021 besuchten rund 1,5 Millionen Gäste die Beherbergungsbetriebe und Campingplätze in NRW. Das waren 67,4 Prozent weniger Besucher als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Übernachtungen war mit 5,6 Millionen um 50,7 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor.

Ausländische Gäste haben Region wiederentdeckt

Die ausländischen Gäste haben aber die Region wieder entdeckt. Im Kreis Recklinghausen lief der April 2021 sogar noch besser als landesweit. Denn bei den Ankünften gab es ein Plus von satten 340 Prozent und bei den Übernachtungen von fast 90 Prozent. Lediglich Haltern und Marl verzeichneten ein kleines Minus. Dieser positive Trend setzte sich (aber abgeschwächt) im Mai fort. Es gab zwar insgesamt weniger Ankünfte, also weniger Gäste, dafür aber zehn Prozent mehr Übernachtungen.

Auch starker Anstieg des Tourismus im ersten Halbjahr 2022

Der Kreis Recklinghausen verzeichnet im ersten Halbjahr des Jahres 2022 rund 282.000 Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland – gut doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres (plus 105 Prozent). Im vergangenen Jahr galt zum Teil noch ein Beherbergungsverbot bei Privatreisen, das als „Tourismus-Bremse“ gewirkt hat. Darauf macht die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) aufmerksam. Sie beruft sich dabei auf aktuelle Angaben des Statistischen Landesamtes. Nach zweieinhalb Jahren Pandemie kehrt die Branche Stück für Stück auf das alte Niveau zurück. Von der „Normalität“ sind viele Hotels, Pensionen und Restaurants aber noch weit entfernt. Der Grund: Den Unternehmen gelingt es nach Beobachtung der Gewerkschaft kaum, genug Personal für die wachsende Arbeit zu finden. Zwar haben Mitte 2022 viele Branchen mit dem Mangel an Fachleuten zu kämpfen, doch im Gastgewerbe fällt die Suche nach qualifizierten Kräften besonders schwer. So klagen im aktuellen Ausbildungsreport des DGB NRW 80 Prozent der angehenden Hotelfachleute und 60 Prozent der Azubis in der Küche, regelmäßig Überstunden machen zu müssen. Hinzu komme häufiges kurzfristiges Aushelfen. Nach Einschätzung der Gewerkschaft ist ein erheblicher Teil der rund 7400 Menschen, die das Gastgewerbe im Kreis Recklinghausen laut Arbeitsagentur beschäftigt, von dieser „Arbeit auf Abruf“ betroffen.

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