Sie ruckelte von Recklinghausen bis zur Vestischen Allee in Dorsten
1901 eröffnete die Straßenbahngesellschaft Recklinghausen-Herten-Wanne den elektrischen Straßenbahnbetrieb im Vest. Die Vorzüge der „Elektrischen“ gegenüber der Pferdebahn lagen im zuverlässigen und witterungsunabhängigen Betrieb. Die Straßenbahngesellschaft, die 1915 unter Beteiligung weiterer Städte und Gemeinden zur Gesellschaft „Vestische Kleinbahnen“ umgewandelt wurde, beschloss 1912 eine 17 km lange Strecke von Recklinghausen über Marl nach Dorsten anzulegen. Am 31. Januar 1921 nahm die elektrische Straßenbahn Linie Nr. 16 auf dem 8,3 km langen Teilstück vom Recklinghäuser Bahnhof bis zum Dorstener Bahnhof im Stundentakt ihren Betrieb auf. Sie brauchte dafür 49 Minuten. Eine Verlängerung der Strecke um 0,4 km bis zum Ostwall wurde am 2. Dezember1930 fertig gestellt. 1955 erweiterte man die Schienen noch einmal bis zum Busbahnhof an der Vestischen Allee. Die Straßenbahn musste nach dem Zweiten Weltkrieg der Ausweitung des individuellen PKW-Verkehrs und den erhöhten Anforderungen an die Flexibilität Tribut zollen. Am Abend des 28. Mai 1959 startete ein mit Birkengrün geschmückter Wagen der Linie 16 von Dorsten nach Recklinghausen zur letzten Fahrt, bevor am nächsten Tag sechs Autobusse den Nahverkehr auf dieser Strecke übernahmen.
Quelle:
Reinhard Dreischer „Energie für Dorsten. Geschichte der leitungsgebundenen Energieversorgung in Dorsten.“ Bochum1989.