Schulwesen IV

Anmeldungen Schuljahr 2019/20: In 26 Eingangsklassen 613 i-Dötze

I-Männchen; Foto: R. Scheidemann

Grundschüler und -schülerinnen; Foto: R. Scheidemann

Nicht alle Eltern können ihre i-Männchen an ihrer Wunsch-Grundschule unterbringen. So wird die Albert-Schweitzer-Grundschule im Dorf Hervest an der Glück-Auf-Straße voraussichtlich fünf Kinder ablehnen müssen. 61 Kinder wurden angemeldet, nur 56 wird die Albert-Schweitzer-Schule aufnehmen können. Unter den angemeldeten Kindern befinden sich Kinder, die nicht in der unmittelbaren Nachbarschaft ihrer Grundschule im Dorf Hervest wohnen. 16 Anmeldungen hat es aus dem Bereich der Augustaschule Hervest, zwei von Kindern aus dem Bereich der Antoniusschule Holsterhausen und eine von einem Kind aus dem Bereich der Pestalozzischule Hardt gegeben.

Zuerst Kinder aus nahegelegenen Wohnbezirken

Bei der Auswahl der Schüler werden verschiedene Gegebenheiten beachtet: Priorität haben Kinder aus den nahegelegenen Wohngebieten, dann werden Geschwisterkinder berücksichtigt und schließlich Kinder, die aus anderen Ortsteilen zur Albert-Schweitzer-Grundschule kommen sollen. Dass Eltern ihre Kinder in Schulen weiter weg liegender Wohngebiete anmelden, ist statthaft, denn es gibt die früher geltenden Schuleinzugsbezirke nicht mehr. So wurden beispielsweise in der Wilhelm-Lehmbruck-Grundschule in Östrich auch Kinder aus Wulfen angemeldet.

2019: Grundschulen mit 613 Erstklässern und 26 Eingangsklassen

Für das Schuljahr 2019/20 sind in Dorsten 613 Erstklässer am Start in das Schulleben, die 26 Eingangsklassen bilden. Die Agathaschule, die nach den Sommerferien 2019 vom Voßkamp an den neuen Standort am Nonnenkamp umziehen wird, wird mit 82 Schulneulingen die zahlenmäßig größte Dorstener Grundschule werden und als einzige mit vier ersten Klassen am Start sein. Neben der Don-Bosco-Schule gibt es bei einer weiteren Schule bei der Zahl der Klassen Änderungen: Die Pestalozzischule auf der Hardt hat bei den Anmeldungen für das erste Schuljahr 2019/2020 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 70 auf 55 Kinder zu verzeichnen und startet mit zwei statt drei Zügen. Die Anmeldezahlen: Agathaschule: 82 Schüler in 4 Klassen; Agatha-Teilstandort Altendorf-Ulfkotte: 26 Schüler in 1 Klasse; Albert-Schweitzer-Schule: 57 Schüler in 2 Klassen; Antoniusschule: 76 Schüler in 3 Klassen; Antonius-Teilstandort Bonifatiusschule: 44 Schüler in zwei Klassen; Augustaschule: 45 Schüler in 2 Klassen; Don-Bosco-Schule: 29 Schüler in 1 Klasse; Grüne Schule: 61 Schüler in 3 Klassen; Pestalozzischule: 55 Schüler in 2 Klassen; Urbanusschule: 37 Schüler in 2 Klassen; Wilhelm-Lehmbruck-Schule: 29 Schüler in 1 Klasse; Lehmbruck-Teilstandort Deuten: 15 Schüler in 1 Klasse; (jahrgangsübergreifend); Wittenbrinkschule 56 Schüler in 2 Klassen (Stand Ende 2018, Quelle: DZ vom 15. Dez. 2018).

Im Sommer 2020 füllen 838 Erstklässer 28 Klassen der Grundschulen

Im Schuljahr 2019/2020 waren es in Dorsten 617 Schulanfänger. Sie besuchten 26 Klassen in den zehn Dorstener Grundschulen mit ihren drei Teilstandorten. Im Schnitt teilten sich zwischen 20 und 28 Kinder ein Klassenzimmer. In diesem Jahr könnten laut Statistik des Schulamtes zwischen 19 und 28 Kinder in einem Raum sitzen – je nach Schulstandort. Wie viele Kinder sich eine Klasse teilen (Klassenrichtzahl), wird übrigens nach einer Formel berechnet. Die gibt das Schulgesetz des Landes vor. Demnach dürfen bis zu 29 Kinder in einer Eingangsklasse sitzen, bei Schülerzahlen zwischen 30 bis 56 Kindern werden zwei Klassen gebildet, bei 57 bis 81 Kindern drei Klassen, ab 82 Kindern vier Klassen. Die Agathaschule erreicht den Spitzenwert von 82 Kindern, bildet vier Klassen, die von rechnerisch 20,5 Kindern besucht werden. Mit 39 Kindern bildet die Urbanusschule in Rhade zwei Klassen mit rechnerisch 19,5 Kindern.

Laut Schulgesetz NRW dürfen maximal 29 i-Männchen in eine Schuleingangsklasse gehen. Wenn danach Klassen größer oder kleiner werden, hat das individuelle Gründe: Zuzüge, Zurückstufungen von Kindern, Schulwechsel. Darauf können weder die Stadt als Schulträger noch die Schulleitungen Einfluss nehmen. Wie viele Klassen eine Stadt bilden darf, legt die „kommunale Klassenrichtzahl“ fest. Für deren Ermittlung wird die i-Männchen-Zahl einer Kommune durch 23 geteilt. Das ergibt in Dorsten derzeit rund 26,6 Klassen. Es wird aufgerundet.

158.400 i-Dötze in NRW 2019 – Mehr Schüler mit Migrationshintergrund

Im August 2019 begann für fast 2,5 Millionen Schüler in Nordrhein-Westfalen Schulunterricht. Rund 158.400 Jungen und Mädchen wurden als i-Dötzchen  eingeschult. Der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund ist in NRW laut Statistikamt IT.NRW leicht auf knapp 37 Prozent gestiegen: Rund 900.000 Kinder und Jugendliche lernten im Schuljahr 2018/19 in allgemeinbildenden oder beruflichen Schulen – ohne Waldorfschulen und Berufskollegs. Auf den höchsten Anteil kamen Duisburg und Gelsenkirchen mit rund 53 Prozent, auf den niedrigsten die Kreise Borken (knapp 20 Prozent) und Coesfeld (16 Prozent). Nach Schulform fiel die Quote mit fast 57 Prozent am höchsten in Hauptschulen aus, gefolgt von Realschulen (rund 47 Prozent) und Grundschulen mit 43,6 Prozent. Der NRW-Verband Bildung und Erziehung mahnte eine bessere Ausstattung der Schulen als „Integrationsorte Nummer eins“ an. Multiprofessionelle Teams müssten aufgestockt, der Unterrichtsausfall wirksamer bekämpft werden (dpa).

Auch Schulen der Nachbarorte werden von Dorstenern besucht

Auch die beiden Hauptschulen, Dietrich-Bonhoeffer-Schule Holsterhausen und Geschwister-Scholl-Schule Hardt, brauchen um ihr Überleben, sollte es von Anmeldungen abhängig sein,  nicht zu bangen: 28 Kinder sind es auf der Hardt, 24 in Holsterhausen. Erfahrungsgemäß wechselt ein Teil der Viertklässler aus Rhade und Lembeck in die Schulen der Nachbarorte. Für Lembecker Kinder ist die Sekundarschule Reken eine Option, Rhader und Lembecker Kinder blicken womöglich auch zur geplanten Gesamtschule in Raesfeld (hat sechs Anmeldungen aus Dorsten vorliegen) oder zum Gymnasium Remigianum in Borken bzw. Gymnasium Maria Veen in Reken.

  • NRW-Schulen im Durchschnitt bundesweit am schlechtesten. In einer bundesweiten Umfrage des Ifo-Instituts schneiden die Schulen in NRW am schlechtesten ab. Nur 20 Prozent der Einwohner des Landes vergaben die Note 1 oder 2 für die allgemeinbildenden Schulen in NRW, wie das Institut bei der Vorstellung des „Bildungsbarometers 2023“ mitteilte. Die Note 4 oder sogar schlechter erteilten 29 Prozent. Das Ergebnis in NRW war damit deutlich schlechter als im Bundesdurchschnitt: Insgesamt vergaben 27 Prozent der Befragten für die Schulen in ihrem Bundesland die Noten 1 oder 2. In NRW wird vor allem der Mangel an Lehrkräften als ernsthaftes Problem angesehen (epd/dpa).
  • Eklatanter Mangel – Bei Betreuung an Grundschulen fehlen über 500.000 Plätze. In Deutschland fehlen einer Studie zufolge derzeit mehr als eine halbe Million Plätze in der Ganztagsbetreuung an den Grundschulen. Im Jahr 2022 gab es rund 529.000 Plätze zu wenig, wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in der am Sonntag vorgelegten Analyse berechnete. Mehr als jedes sechste Grundschulkind, das eine Ganztagsbetreuung brauchte, bekam keine. Das IW nutzte Zahlen des Bundesfamilienministeriums und der Kultusministerkonferenz. Im vergangenen Jahr hatten demnach 73 Prozent der Eltern eines Kindes im Grundschulalter Bedarf für eine Ganztagsbetreuung. Das wären laut IW 2,2 Millionen Plätze. Angeboten wurden aber nur 1,7 Millionen Plätze. Besonders groß war der Studie zufolge die Lücke mit 152.000 Plätzen in Nordrhein-Westfalen und mit 104.000 Plätzen in Bayern (AFP).

Siehe auch:
Schulen (Artikelübersicht)


Quellen:
DZ vom 23. Febr., 5. und 17. Dez. 2016 sowie vom 22. Januar 2018.

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