Outlaws

Treffpunkt und Sitz der Motarrad-Rocker ist seit 2014 in Dorsten

Im wilden Westen Amerikas waren Outlaws gefürchtete Banden oder Einzelgänger, die sich jenseits des Gesetzes stellten, Morde, Bank- und Postkutschenüberfälle begangen haben und daher von den Sheriffs und US-Marshals gejagt wurden. Seit den 1960er-Jahren gibt es sie in den USA wieder, jetzt sitzen sie nicht mehr zu Pferde und tun auch gemäß ihres Namens was anderes, sondern auf PS-kräftigen Motorrädern. In den 1970er-Jahren setzten sie sich auch in Europa fest und seit 2001 auch in Deutschland. 13 Jahre später tauchten sie in Dorsten auf. Ein ehemaliges Betriebsgelände in der Nähe der Hohen Brücke in der Feldmark haben sich die vornehmlich aus dem Niederrheinischen stammenden Rocker, gekleidet in schwarze Kutten mit Totenkopf und Namen, zu ihrem Treffpunkt erkoren. Obwohl die „Outlaws“ in Nordrhein-Westfalen bislang als Gruppe nicht sonderlich negativ in Erscheinung getreten sind, überwacht die Polizei die hiesigen Treffen und behält den „Outlaws Motorcycle Club“  im Auge, steht mit ihnen in Kontakt. Dies ist notwendig, denn einige Mitglieder von anderen Outlaw-Gruppierungen sind außerhalb von NRW durch Gewaltdelikte aufgefallen. Sie sind allerdings mit den Rockergangs „Bandidos“ oder „Hells Angels“ nicht zu vergleichen. Der Outlaws MC wird, wie alle anderen großen MCs auch, regelmäßig in den Verfassungsschutzberichten der Länder aufgeführt.
Der Outlaws Motorcycle Club ist weltweit einer der größten und ältesten Motorcycle Clubs, der im Jahr 1935 in McCook (Illinois) gegründet wurde (heute rund 2.500 Mitglieder). 1977 kam es in Kanada zur Gründung der ersten Gruppe außerhalb der USA. Der „Satan’s Choice Motorcycle Club“ trat der Outlaws Nation bei. 1993 wurde in Frankreich der erste Club (Chapter) in Europa eröffnet. Ab dem Jahr 1994 breitete sich der Club in Australien, Europa und Asien weiter aus. Weltweit verfügt der Outlaws MC Club über 280 Chapter. In Deutschland gehören 43 Gruppen der „Outlaws Nation“ an. In Europa hat der Club etwa 2.000 Mitglieder.

Erstmals genaue Zahl der aktiven Rockergruppen im Kreis bekannt

Seit Jahren sind im Kreis und darüber hinaus verschiedene Rockerbanden aktiv – zum ersten Mal wurde im Mai 2017 bekannt, wie viele es genau sind. Demnach gibt es im Bezirk des Polizeipräsidiums Recklinghausen (Kreis Recklinghausen und Bottrop) insgesamt vier Gruppen, teilte das NRW-Innenministerium auf eine CDU-Anfrage im Landtag mit. Die „Bandidos“ sind in Recklinghausen und Bottrop vertreten, die „Freeway Riders“ in Castrop-Rauxel und Bottrop und die „Osmanen“ in Recklinghausen. Zudem gibt es noch die „Outlaws“ mit Sitz in Dorsten. Alle werden von der Polizei beobachtet, weil sie in Drogengeschäfte, Prostitution oder auch Menschenhandel verwickelt sein sollen. In letzter Zeit hat es aber weder Probleme noch Straftaten mit Rockergruppen im Kreis Recklinghausen gegeben. Landesweit sollen die Banden rund 2200 Mitglieder haben.

  • Mitgliederzahl der Rockergruppen in NRW gestiegen. Trotz Vereinsverboten und des öffentlichen Trageverbots von entsprechenden Klubabzeichen haben sich die Mitgliederzahlen in den von den Sicherheitsbehörden beobachteten Rockergruppierungen im Vergleich zum Vorjahr in NRW wieder erhöht. So registrierte die nordrhein-westfälische Polizei im vergangenen Jahr bis Ende September 888 Anhänger in den sogenannten Outlaw Motorcycle Gangs (OMCG, „gesetzlose Motorradbanden“); zum Ende des Vorjahres waren es 813 gewesen, wie aus der Lageentwicklung und Gefährdungsbewertung des Landeskriminalamts (LKA) zur Rockerkriminalität in NRW (Stand Dezember 2023, Verschlusssache) hervorgeht. Durch die Verbote der beiden genannten Rockergruppierungen gibt es landesweit noch fünf OMCG: die Freeway Riders (433 Mitglieder, 35 Ortsgruppen), Hells Angels (177/12), Gremium MC (173/8), Outlaws MC (45/3) und Brothers MC (60/6). Nach dem Verbot der Bandidos stellten die Sicherheitsbehörden keine Nachfolgeorganisationen fest. Daher werde der Bandidos MC seit Beginn des Jahres in NRW nicht mehr als OMCG geführt, heißt es in dem Bericht. Vor dem Verbot existierten 30 Ortsgruppierungen in Nordrhein-Westfalen mit etwa 370 Mitgliedern.
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