Niemöller, Prof. Klaus Wolfgang

Musikwissenschaftler von internationalem Ruf mit Dorstener Abitur

Geboren 1929 in Gelsenkirchen; Musikwissenschaftler. – Er wohnte in Gelsenkirchen – wo er heute noch lebt – und machte am Dorstener Gymnasium Petrinum 1949 das Abitur. Zu jener Zeit, als  noch die Trümmer des Krieges herumlagen, mochte es kein einfaches Unterfangen sein, täglich pünktlich in der Schule zu erreichen. Erst am 31. Dezember 1949 meldete Dorsten das Ende der Enttrümmerung. Dr. phil. Klaus Wolfgang Niemöller studierte von 1950 bis 1955 Musikwissenschaft in Köln, anschließend promovierte er sich mit der Dissertation „Nicolaus Wollick (1480–1541) und sein Musiktraktat. Die Habilitation erfolgte 1964 zum Thema „Untersuchungen zu Musikpflege und Musikunterricht an den deutschen Lateinschulen vom ausgehenden Mittelalter bis um 1600“. Bis zu seinem Ruf als Professor 1969 war er Wissenschaftlicher Assistent in Köln. KLaus Wolfgang NIemöllerVon 1975 bis 1983 leitete er als Direktor das Musikwissenschaftliche Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und von 1983 bis 1994 war er Direktor des Musikwissenschaftlichen Instituts der Universität zu Köln. Niemöller stand von 1977 bis  2006 dem Joseph Haydn-Instituts Köln vor, von 1986 als Vorsitzender der Robert Schumann-Forschungsstelle in Düsseldorf und war Herausgeber der Neuen Ausgabe sämtlicher Schumann-Werke. Von 1989 bis 1994 war Niemöller Präsident der Gesellschaft für Musikforschung, von 1991 bis 2002 Vorsitzender des Ausschusses für Musikwissenschaftliche Editionen bei der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften in Mainz und ab 1997 Vorsitzender des Instituts für deutsche Musikkultur im östlichen Europa (IME), Bonn. Die Hauptarbeitsgebiete des Emeritus waren die Musiktheorie und Musikpflege vom Mittelalter bis etwa um 1600, Musikgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts sowie deutsche Musiktraditionen in Osteuropa und interdisziplinäre Ansätze.

Publikationen (Auswahl): Nicolaus Wollick (1480–1541) und sein Musiktraktat, Dissertation Köln 1956 (Beiträge zur rheinischen Musikgeschichte 13). – Untersuchungen zu Musikpflege und Musikunterricht an den deutschen Lateinschulen vom ausgehenden Mittelalter bis um 1600, Habilitationsschrift Regensburg 1969 (Kölner Beiträge zur Musikforschung 54). – Der sprachhafte Charakter der Musik, Opladen 1980; erw. Neuauflage Köln 2010.

Aufsätze (Auswahl): Die musikalische Rhetorik und ihre Genese in Musik und Musikanschauung der Renaissance, in: Renaissance-Rhetorik. Hrsg. H. Plett, Berlin 1993. – Robert Schumann und Giacomo Meyerbeer, in: Kongress Bericht 5. Internationales Schumann-Symposion Düsseldorf 1994, Mainz 1997 (Schumann Forschungen 6). – Zusammenprall christlicher und antiker Überlieferungen, in: Musikästhetik, Hrsg. H. de la Motte-Haber, Laaber 2004 (Handbuch der Systematischen Musikwissenschaft 1). Herausgeberschaft: Kölner Beiträge zur Musikforschung; Schumann Forschungen; Robert Schumann: Neue Ausgabe sämtlicher Werke.

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