Evangelischer Pfarrer fördert die Jugendarbeit in der Gemeinde
Geboren 1958 in Ladbergen; evangelischer Pfarrer in Dorsten. – Er gehört zu den Pfarrern der evangelischen Gemeinde Dorsten, die, seitdem sie 1873 eigene Pfarrer geworden war, eine der längsten Dienstzeiten verzeichnen kann. Pfarrer Crüsemann zum Beispiel war 36 Jahre lang Pfarrer an der Johanneskirche. Sein Nachfolger, Pfarrer Glauert, stand der Gemeinde, zu der auch die Kirche in Altendorf-Ulfkotte gehört, sogar 38 Jahre lang vor. Von 1975 bis 1977 war die Pfarrstelle nicht besetzt. Nach dem Wegzug von Pfarrer Theo Waschke kam der damals 29-jährige Karl-Erich Lutterbeck 1987 zunächst als „Pfarrer im Hilfsdienst“ vertretungsweise nach Dorsten – zusammen mit seiner Frau Perdita und den beiden damals noch im Kleinkindalter befindlichen Töchtern; ein drittes Kind gesellte sich in Dorsten dazu. Karl-Erich Lutterbeck studierte in Tübingen und Münster Theologie, war zweieinhalb Jahre Vikar in Lüdenscheid, legte sein 2. Theologisches Staatsexamen ab und trat seinen Dienst in Dorsten als „Pastor im Hilfsdienst“ an, was in anderen Beamtenbereichen einem Assessor gleichkommt. Von Anfang an war er auf sich selbst gestellt, denn einen Pfarrer hatte die Gemeinde damals nicht mehr, von dem Karl-Erich Lutterbeck hätte lernen können, wie eine Gemeinde verwaltet wird. In evangelischen Gemeinden hat das Presbyterium eine starke Stellung. Der Pfarrer ist geborenes Mitglied im Presbyterium, nicht aber dessen Vorsitzender. Das Gremium bestimmt die Geschicke der Gemeinde, entscheidet über die Gottesdienstzeiten und die Geldausgaben. Dem Pfarrer verbleiben außer seinem Stimmrecht im Presbyterium der Katechumenen- und Konfirmandenunterricht, er hält die Gottesdienste, macht Besuche, führt kirchenamtliche Handlungen und übt seelsorgerliche Tätigkeiten aus. – In seiner bisherigen Amtszeit als Pfarrer der Johannesgemeinde wurde als herausragende Veränderung 2004 das neue Gemeindehaus errichtet sowie die gemeindliche Jugend- und Frauenarbeit ausgebaut. Als im Zuge der Verlegung des Busbahnhofs die Fußgängerbrücke vom Busbahnhof über den Willy-Brandt-Ring in Richtung Innenstadt gebaut wurde, wollte der damalige Stadtdirektor Dr. Zahn die Brücke und den Fußweg zum Recklinghäuser Tor unbedingt über das Pfarrgrundstück planen, um den Fußgängern einen Umweg von wenigen Metern zu ersparen. Zahn scheiterte an der wohlbegründeten ablehnenden Haltung von Presbyterium und Pfarrer Karl-Erich Lutterbeck, denn der Fußweg durch das Kirchengrundstück hätte – planerisch gesehen – unweigerlich zu einer Trennung von Kirche und Gemeindehaus geführt. Nach Erholung von einem Schlaganfall im Jahr 2007 und Abgabe seiner Kinder- und Jugendarbeit ist Lutterbeck verstärkt in kirchlichen Gremien wie dem Finanzausschuss tätig.