InnovationCity

Barkenberg eines von 20 „Musterquartieren“ des NRW-Projekts Ruhr

Einfamilienhäuser in Barkenberg; Foto: StadtBauKultur NRW

Klimagerechter Stadtumbau – Einfamilienhäuser in Barkenberg; Foto: StadtBauKultur NRW

Bürgermeister Tobias Stockhoff verkündete im Oktober 2016 den Startschuss in Wulfen-Barkenberg und stellte gemeinsam mit dem Geschäftsführer der InnovationCity Management GmbH das Projekt und die Zielsetzung vor. Darin enthalten sind verschiedene Bausteine, die für eine erfolgreiche Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen notwendig sind. Neben der Grundlagenermittlung stehen das energetische Sanierungskonzept und das Energieversorgungskonzept im Zentrum der fachplanerischen Arbeit. Gleichzeitig werden für das Quartier ein Akteursaktivierungs- und Kommunikationskonzept entwickelt. Mitte 2017 soll die Umsetzung des Projekts beginnen. Barkenberg wird eins von 20 „Musterquartieren“ bei der Übertragung des Konzepts „InnovationCity“ Bottrop in die Region. Dorsten hatte sich beim „roll out“ des Modellprojekts in die Region unter insgesamt 52 Städten beworben. Mit dem „InnovationCity roll out“ (kurz: ICro) nimmt Dorsten an einem der größten Projekte des Strukturwandels im Ruhrgebiet teil.

Abgrenzungsgebiet Wulfen-Barkenberg

Abgrenzungsgebiet Wulfen-Barkenberg

Ziel ist es, umfassende Entwicklungen in Quartieren nach Bottroper Vorbild anzustoßen: Die Nachbarstadt hatte 2010 den Wettbewerb des Initiativkreises Ruhr um die „Klimastadt der Zukunft“ gewonnen, mittlerweile werden dort mehr als 200 Einzelprojekte im Sinne eines klimagerechten Stadtumbaus umgesetzt, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Die Teilnahme besteht im Kern aus zwei Bausteinen: Einer sechsmonatigen „Konzeptphase“ und der Umsetzung in den folgenden sechs Jahren. In der Konzeptphase werden für jedes Quartier gemeinsam mit Hauseigentümern, Wohnungswirtschaft und Energieversorgern hauptsächliche Konzepte für energetische Sanierung und moderne Energieversorgung entwickelt. Die Konzeptphase endet mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung der Akteure im Quartier, die entwickelten Maßnahmen umzusetzen. Die Konzeptphase startet zeitversetzt in den Quartieren. Dorsten wird recht früh unter den ersten Kommunen dabei sein. Die Erstellung des Konzepts durch das Wuppertal-Institut für Klima und Institutionen der regionalen Wirtschaftsförderung wird über Fördermittel des Landes und der EU finanziert.

Moderner Ansatz: Häuser ohne Kamine, Luft ohne Qualm

In der Umsetzungsphase sollen die Akteure im Stadtteil unterstützt werden, eine „Energiewende von unten“ umzusetzen. Hauseigentümer werden nicht verpflichtet, zu investieren, können aber durch Fördermittel oder Steuervorteile profitieren. Parallel dazu wird ein „Projekttisch Ruhr“ gegründet, in dem sich Vertreter der 20 Musterquartiere über Konzepte und Erfahrungen austauschen.
Für Barkenberg ist die ICro-Teilnahme bedeutend, weil das alte Energiethema hier noch immer ungelöst ist. Dass die Haushalte fast vollständig mit Strom beheizt werden, war in der Gründungszeit der Neuen Stadt Wulfen ein moderner Ansatz: Häuser ohne Kamine, Luft ohne Qualm, saubere Energie. Der Blick auf Wärme aus Kilowatt hat sich in den letzten Jahren allerdings in einen handfesten Nachteil verkehrt.

Ganzheitliche Entwicklungen in 20 Quartieren angestrebt

Der Name „InnovationCity roll out“ steht für eines der größten Projekte des Strukturwandels im Ruhrgebiet. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem 2010 gestarteten Projekt „InnovationCity Ruhr/Modellstadt Bottrop“ sollen auf das gesamte Ruhrgebiet ausgerollt werden. Ziel ist es, den einzigartigen, initial für Bottrop entwickelten Prozess auf weitere Städte im Ruhrgebiet zu übertragen. In insgesamt 20 ausgewählten Quartieren der Metropole Ruhr werden ganzheitliche Quartiersentwicklungen nach dem Vorbild der „InnovationCity Ruhr/Modellstadt Bottrop“ initiiert. Das Gesamtprojekt soll durch Analyse, Konzeptentwicklung und eine mögliche darauf folgende Umsetzung eine deutliche CO2-Reduktion erzielen und die „Energiewende von unten“ weiter vorantreiben. Gefördert wird das Vorhaben im Rahmen des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE).

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