Ikonen-Museum

Bedeutende Sammlung ostkirchlicher Kunst in Recklinghausen

Das Ikonen-Museum Recklinghausen, das im Jahre 1956 eröffnet wurde, ist das bedeutendste Museum ostkirchlicher Kunst außerhalb der orthodoxen Länder. Über 1.000 Ikonen, Stickereien, Miniaturen, Holz- und Metallarbeiten aus Russland, Griechenland und anderen Balkanstaaten vermitteln einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Themen und die stilistische Entwicklung der Ikonenmalerei und der Kleinkunst im christlichen Osten. Eine holzgeschnitzte Ikonostase gibt einen Eindruck vom Standort der Ikonen in den orthodoxen Kirchen. Die koptische Abteilung des Ikonen-Museums dokumentiert den Übergang von der heidnischen Spätantike zum frühen Christentum in Ägypten mit hervorragenden Werken. Reliefs aus Holz und Stein, Gewebe, Gläser, Bronzen und Kreuze sowie einige Mumienporträts zeugen von der Vielfalt künstlerischer Tätigkeit in Ägypten vom 1. Jahrhundert bis ins frühe Mittelalter.

Ikone

“Entschlafen der Gottesmutter”, Ende 13. /Anfang 14. Jahrhundert, Foto: Ikonenmuseum Recklinghausen

Museum wurde im Jahr 1958 gegründet

Das Museum befindet sich in der so genannten Turmschule in Recklinghausen, direkt gegenüber der Propsteikirche St. Peter am Kirchplatz. Das Gebäude wurde 1795/98 an Stelle eines abgerissenen Fachwerkbaus errichtet und war bis 1895 eine Volksschule für Knaben. 1927 bis 1935 war darin das regionalgeschichtliche Vestische Museum beherbergt. 1935 zog die NSDAP ein. Kurz nach dem Krieg hatte das Verlagshaus Aurel Bongers in dem Gebäude ihre Büros. Seit 1983 steht das Haus unter Denkmalschutz. Nach anderthalbjähriger Umbauphase wurde das Museum im Juni 2012 wieder eröffnet. Fenster und Fassade des klassizistischen Gebäudes wurde erneuert, der Bau energetisch auf den neuesten Stand gebracht und die Zu- und Aufgänge behindertengerecht umgestaltet.

MIt 3653 Werken größte Sammlung außerhalb der orthodoxen Kirche

Leiter des Ikonen-Museums war von 1956 bis 1982 Heinz Skrochuba, seit 1983 ist Dr. Eva Haustein-Bartsch Kustodin, die  nach fast 36 Jahren pensioniert wurde. Dr. Lutz Rickelt ist ihr Nachfolger. Und das ist natürlich ganz im Sinne seiner Vorgängerin, einer gebürtigen Stuttgarterin. Schließlich wuchs der Bestand unter ihrer Leitung zur größten und bedeutendsten Ikonensammlung außerhalb der orthodoxen Kirche. In konkreten Zahlen: Die Erfolgsgeschichte des Museums begann vor 62 Jahren mit 220 Ikonen, lag zum Amtsantritt der ehemaligen Praktikantin Eva bei 700 Objekten und umfasst heute 3653 Kunstwerke. Zwei Jahre nach Gründung des Museum wurde im Februar 1958 der Förderverein „Gesellschaft der Freunde der Ikonenkunst“ gegründet, der es sich zu Aufgabe gemacht hat, Vorträge, Ausstellungen und Veranstaltungen zu organisieren, ikoneninteressierte Menschen zusammenzuführen sowie den Austausch und das Studium zu fördern.

Frank Scheidemann nahm Abschied vom Ikonen-Museum

28 Jahre arbeitete Kunsthistoriker Frank Scheidemann für die Museen der Stadt. Angefangen hatte er 1992 im Vestischen Museum und begann Mitte der 1990er-Jahre mit Führungen im Ikonen-Museum. Im März 2020 wurde er von dieser Tätigkeiten im Ikonen-Museum aus zeitlichen Gründen verabschiedet. Museumsleiter Dr. Lutz Rickelt: „Frank Scheidemann hat das Haus sehr geprägt.“ Der Dortmunder widmete sich wieder mehr seiner Hauptbeschäftigung an der Volkshochschule in Dortmund.


Quellen:
Nach Homepage des Museums (2011). – Nach Wikipedia, Online-Enzyklopädie (2011).

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