Gellenbeck, Bernhard

Ein interessierter und verdienstvoller Pionier des Dorstener Luftsports

B. Gellenbeck vor der KA 699 in den 1950er-Jahren; Sammlung Gernoth

Bernhard Gellenbeck vor der KA 699 in den 1950er-Jahren; Sammlung Gernoth

Geboren 1907 in Dorsten bis 2002 ebenda; Flugpionier. – Jo Gernoth bezeichnete ihn in der WAZ als „Lilienthal von der Lippe“. Denn Bernhard Gellenbeck gehörte 1931 zu den Mitgründern und 1951 zu den Wiederbegründern des Dorstener Luftsportvereins. Schon frühzeitig interessierte sich der gelernte Schreiner für die Motorfliegerei. Sein Interesse wuchs zum Enthusiasmus. Allerdings konnte er sich als Jugendlicher der Motorfliegerei noch nicht so widmen, wie er es wollte, denn der Versailler Vertrag verbot die Motorsportfliegerei. Also wandte sich Gellenbeck vorerst dem Segelflug zu. Mit Interesse beobachtete er den Flugbetrieb auf den Flugplätzen in der Erler Heide (kurzfristig 1925) und in Borkenbergen. Als Schreiner machte er sich dann daran, ein Flugzeug „aus Holz und Draht“ zu bauen.

In der Zeit der großen Arbeitslosigkeit 1929 regte der damalige Dorstener Berufsschullehrer Richard Herpers als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme den Bau eines Segelflugzeugs an. Bernhard Gellenbeck widmete sich dieser Aufgabe und baute nach Feierabend mit großer Präzision das erste Segelflugzeug namens „Herrlichkeit“.  Für die Luftwaffe arbeitete Bernhard Gellenbeck während des Krieges als Mechaniker in den Flettner-Werken am ersten Hubschrauber mit. Nach dem Krieg und nach Wiederbegründung des Luftsportvereins bauten Bernhard Gellenbeck, Fritz Mediger und Heinz Gertzmann das erste Nachkriegsflugzeug, das sie auf den Namen „Bettelstudent“ tauften; es folgten ein „Grunau Baby“ und als letztes Flugzeug Gellenbecks ein Übungseinsitzer vom Typ Ka 8. Mit noch über 80 Jahren konstruierte, baute und fuhr der begabte Handwerker ein Liegefahrrad, mit dem er bis ins hohe Alter zum Flugplatz fuhr. Bernhard Gellenbeck starb 2002 im Alter von 95 Jahren (siehe Luftsportverein Dorsten).


Siehe auch:
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Quelle:
Nach Jo Gernoth „Der Lilienthal von der Lippe“ in WAZ vom 21. Januar 2011.

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