Fußball-Kreisliga A 1 Recklinghausen

SV Rot-Weiß Deuten II trägt seit Oktober 2024 die Rote Laterne der Kreisliga

Der Fußball-Tabellenführer BVH Dorsten kann sich in der Kreisliga A1 RE weiter auf Torjäger Leon Schwandt verlassen. Außergewöhnlich verlief dagegen das Spiel des SV RW Deuten II. Der SV Rot-Weiß Deuten II trägt seit Sonntag, den 27. Oktober 2024, die Rote Laterne der Kreisliga A1 Recklinghausen. Beim Spiel in Flaesheim hatten die Deutener aber auch außergewöhnliches Pech.

Kreisliga A1 RE

SG Borken – BVH 0:3 – Trotz des Sieges war BVH-Trainer Daniel Schikora mit dem Spiel seiner Mannschaft nicht zufrieden: „Das war heute nicht so gut. Wir haben uns kaum zwingende Situationen herausgespielt.“ Ob es die Belastung durch den Kreispokal am vergangenen Donnerstag war oder der hohe Borkener Rasen? Schikora wusste es nicht. Es konnte ihm aber auch egal sein, denn der BVH hat ja immer noch Leon Schwandt. Beim 1:0 verwertete er ein Zuspiel von Jan Deckers, schlug noch einen Haken und schoss dann kompromisslos ein (25.). Beim 2:0 hämmerte er einen Freistoß aus 25 Metern Torentfernung ins Borkener Gehäuse (45.), und beim 3:0 köpfte er eine Ecke von Jonah Vospohl ein (62.).

TuS Gahlen – TuS Velen 4:2 – „Ein Sieg gegen Velen ist natürlich schon was“, sagte Gahlens Trainer Marek Swiatkowski auf die Frage, ob er zufrieden sei. „Aber“, so schob Swiatkowski nach: „Es hätte nicht so spannend werden müssen.“ Denn in Halbzeit eins sah der TuS-Trainer genügend Chancen, um die Partie bereits frühzeitig zu entscheiden. Doch der TuS traf nur durch Donavan Sadek (7.) und Evgenij Lakstankin (20.), und so blieb Velen noch halbwegs im Spiel. Auch nach Lakstankins zweitem Tor (52.) steckten die Gäste nicht auf und kamen in der 82. Minute zum 3:1, auch wenn der Ball zuvor in Marek Swiatkowskis Augen „einen Meter im Aus“ gewesen war. In der Nachspielzeit hätte es nach Velens Anschlusstreffer (90.+5) fast noch richtig spannend werden können. Doch schon eine Minute später machte Evgenij Lakstankin mit seinem dritten Treffer den Sack dann doch zu (90.+6).

SV Hardt II – SVS II 3:1 – Die Hardter landeten den erhofften Befreiungsschlag – und das in Unterzahl. Finn Schrader hatte die Gäste aus Schermbeck nach elf Minuten in Führung gebracht. Maximilian Supe glich nach einer halben Stunde aus, doch die erste Halbzeit endete dennoch mit einem Nackenschlag für die Hardter: Der bereits gelb-verwarnte Frederik Lochthowe sah nach einer Schwalbe die Ampelkarte und bescherte seiner Mannschaft so eine komplette Halbzeit in Unterzahl. Doch das aktivierte bei den Gastgebern offenbar ungeahnte Energiereserven. „Alle haben noch eine Schüppe draufgelegt“, freute sich Trainer Thomas Kreuz. Und weil Maxi Krauel vorne nicht mehr zu halten war und zwei ebenso wichtige wie sehenswerte Treffer markierte (50., 65.), verließen die Hardter mit dem Sieg die Abstiegsränge und sind nun Dreizehnter. Schermbecks Trainer Leon Pick blickte unterdessen schon eine Woche voraus: „Wir brauchen unbedingt Hilfe aus der ersten Mannschaft. Heute hatte ich nach teilweise sehr kurzfristigen Absagen plötzlich keine Verteidiger mehr und etliche Leute mussten auf Positionen spielen, auf denen sie noch nie gespielt haben. So schwächen wir uns selbst.“

Ramsdorf – BW Wulfen 3:2 –  Eine Halbzeit lang lief für die Wulfener in Ramsdorf alles nach Plan. „Wir wollten etwas defensiver spielen und kompakt stehen“, erklärte Trainer Michael Hellekamp seine Taktik, die voll aufging. Ramsdorf fiel gegen den Wulfener Abwehrriegel nicht viel ein und bei ihren Kontern erspielten sich die Gäste gleich mehrere erstklassige Chancen, von denen Stanislaw Ziegler zwei nutzte (36., 40.). Im zweiten Durchgang ging die Wulfener Rechnung bis zur 57. Minute weiter auf. Dann führte ein Abspielfehler im Spielaufbau zum 1:2, „und danach haben wir zu viel gewollt“, klagte Michael Hellekamp. Ordnung und Kompaktheit gingen verloren, Ramsdorf kam nun zu Chancen und nutzte zwei davon noch zum letztlich knappen Sieg (65., 81.).

GWB – ETuS Haltern 2:5 – Zur Pause sah es gut aus für die Grün-Weißen: Kujtim Arifaj hatte die anfängliche Führung der Halterner durch Treffer in der 25. und 28. Minute (Handelfmeter) gedreht und Halterns Felix Njumbe hatte wegen Nachtretens die Rote Karte gesehen. „Aber in Halbzeit zwei war es so, als hätten wir damit deren Turbo gezündet“, wunderte sich Barkenbergs Trainer Kevin Singscheidt. Mit einem von Salih Özmen verschuldeten Foulelfmeter zum 2:2 nahm das Unheil seinen Anfang (49.). Danach trafen die Gäste gleich mehrfach Aluminium, bevor sie in der Schlussphase gleich dreimal zuschlugen (81., 90.+1, 90.+2).

Flaesheim – Deuten II 3:2 – Zweimal gingen die Deutener bei den hoch gehandelten Flaesheimern in Führung, zweimal glichen die Gastgeber aus und zweimal waren die Torschützen Deutener. Justin (15.) und Jannik Otte (50.) waren die Unglücksraben, denen Trainer Michael Janßen aber keinerlei Vorwurf machte: „Sie werden angeschossen. Da konnten sie nichts machen.“ Doch so waren die Treffer von Jannik Löbler (7.) und Daniel Timmermann (23.) auf der „richtigen“ Seite quasi wertlos und in der 61. Minute trafen die Flaesheimer dann auch mal selber – Lars Rickens 3:2 drückte den Gästen die Rote Laterne in die Hand.


Quelle: Andreas Leistner in DZ vom 28. Oktober 2024

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