Fröhling, Rudolf

Heilen und helfen: Rentenhysterie als seelische Krankheit diagnostiziert

Grabstätte auf dem St. Agatha-Friedhof; Foto: Wolf Stegemann

Grabstätte Rudolf Fröhlings auf dem St. Agatha-Friedhof an der Gladbecker Straße; Foto: Wolf Stegemann

1884 in Schmallenberg bis 1954 in Dorsten; Chefarzt der Inneren Abteilung. – Er gehörte zu den markantesten Persönlichkeiten der Dorstener Ärzteschaft. 1954, im Jahr seiner Pensionierung, starb er. Sein Leben und seine Berufslaufbahn waren geprägt von den geschichtlichen Ereignissen seiner Zeit. 550-F-FröhlingDer bekennende Katholik machte sein Abitur in Rheine, studierte Medizin in Bonn und München, ging danach ans St. Josef-Hospital nach Duisberg-Laar. Seine internistische Ausbildung erhielt er am Krankenhaus „Bergmannsheil“ in Bochum. Im Ersten Weltkrieg war er zunächst Unterarzt, dann Oberarzt bei den Pionieren an der Front. Schon 1918 ließ er sich auf Wunsch des Dorstener Ärztevereins als Arzt in Dorsten nieder und wurde 1923 Leiter der Inneren Abteilung des Dorstener Krankenhauses. Das blieb er bis zu seiner Pensionierung. Im Zweiten Weltkrieg stellte er sich freiwillig als Leiter der Lazarettabteilung im Dorstener St. Elisabeth-Krankenhaus zur Verfügung und wurde zum Stabsarzt befordert. Mit großer Gewissenhaftigkeit widmete sich der tief sozial empfindende Arzt auch den ärmsten seiner Patienten. Wo immer er konnte, suchte er nach dem alten ärztliche Grundsatz zu handeln: heilen und helfen. Seine manchmal etwas harsche Art des Sauerländers erschwerte mitunter den Zugang zu den Patienten. Von Anfang an widmete sich Dr. Fröhling als ärztlicher Betreuer der Dorstener Sanitätskolonne. Die Entwicklung der Renten war ein weiteres Thema, dem er sich leidenschaftlich verschrieb. Immer wieder hielt er Vorträge in Dorsten und der Umgebung, um vor der „Rentenhysterie“ zu warnen. Er diagnostizierte die Rentenhysterie als seelische Erkrankung. Als Sauerländer liebte er seine Heimat, die er bis ins Alter durchwanderte. Dr. Fröhling sagte einmal, dass er in der Natur und im Krankenhaus Gott immer sehr nahe sei.

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