Erziehungsberatungsstelle 1960

Eine Momentaufnahme – an 24 Beratungstagen wurden 36 „Fälle“ bearbeitet

Im Jahr 1960 gab die Erziehungsberatungsstelle im Amt Hervest-Dorsten einen ersten Tätigkeitsbericht der letzten anderthalb Jahr ab, den die damalige Leiterin namens Berger dem Jugendwohlfahrtsausschuss des Amtes Hervest-Dorsten vorstellte. Damals galt es, zunächst wurde über die Schwierigkeiten berichtet, die überwunden werden mussten: „Ein vielfach nicht zu änderndes Milieu, unverständige Eltern, überlastete Erzieher, die – in Kindergarten und Heimen – oft nicht mehr die Kraft aufbringen, sich einem ,schwierigen’ Kinde in der erforderlichen Weise zu widmen. In Einzelfällen habe eine vorübergehende Unterbringung in der Jugendpsychiatrischen Klinik in Düsseldorf helfen können; doch schließe dies das Risiko eines Rückfalls nicht aus…“
30 Prozent der Kinder, über welche die Erziehungsberatungsstelle zu befinden hatte, wurden von den Eltern und Verwandten zur Beratungsstelle gebracht, 20 Prozent durch Vermittlung der Fürsorgerinnen durch das Jugendamt und die Innere Mission und nur 10 Prozent durch die Schulen. Die Verbindung der Beratungsstelle zu den Dorstener Schulen war damals nicht gut. Dazu Frau Berger: „Dies muss besser werden. Auswärtige Erfahrungen lassen hoffen, dass sich auch unsere Schulen in eigenem Interesse mehr als bisher einschalten.“
Greifbare Erfolgszahlen konnte die Beratungsstelle nach erst anderthalbjährigem Bestehen 1960 nicht vorlegen. Immerhin wurden an 24 Beratungstagen 36 Fälle bearbeitet. Dies wurde damals als viel angesehen, zumal im Vergleich zu einer Großstadt dort 140 Fälle auf 250 Arbeitstage entfielen.

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