Coca-Cola

Max Schmeling war stets ein gern gesehener Gast in Dorsten

Max Schmeling bei Krietemeyer

Max Schmeling 1971 bei Krietemeyers (Zeitungsbild)

1931 wurde in Dorsten die Produktion des amerikanischen Erfrischungsgetränks durch Heinrich Krietemeyer aufgenommen. Nach dem Krieg erneuerte Coca-Cola 1950 die Konzession für das Vertragsgebiet Dorsten und Umgebung. Coca-Cola vergab sie an das neu gegründete Unternehmen Erfrig H. Krietemeyer GmbH & Co. KG, das ein Jahr später die Produktion aufnahm. Zum 40. Jahr der Coca-Cola-Konzession kam der Coca-Cola-Konzessionär Max Schmeling 1971 und in den darauf folgenden Jahren mehrmals, zuletzt im April 1990 zu Krietemeyer nach Dorsten. Nachdem 2003 in Deutschland das Einwegpfand eingeführt worden war, verschwand die Getränkedose zunächst fast vollständig aus den Supermarkt-Regalen. 2022, fast zwei Jahrzehnte später, ist die Dose wieder da! Coca-Cola hatte das Dosenpfand in Deutschland damals extrem getroffen. 2002 setzte das Unternehmen noch rund 100 Millionen Unit Cases (je 5,678 Liter) in Dosen ab, als am 1. Januar 2003 das Dosenpfand in Kraft trat, brach der Absatz deutlich ein, auf jährlich nur noch vier Millionen Unit Cases. Damals füllten fünf Coca-Cola-Betriebsstätten in Deutschland Dosen ab, heute sind es noch zwei: Karlsruhe und Dorsten, wobei Dorsten 90 Prozent der Produktion für Deutschland abdeckt und zugleich ältester Standort für die Abfüllung in Dosen ist. Inzwischen ist in Dorsten die Produktion im Jahr 2020 wieder auf 23 Millionen Unit Cases mit Dosen für Deutschland gestiegen, immerhin knapp einem Viertel des gesamten Absatzes von 2002 und fast sechsmal so viel wie 2003.

Zur Weltmeisterschaft limitierte Serie mit 90.000 Dosen gefertigt

Auslieferung um 1955

Auslieferung um 1955

2007 wurde die Konzession an die West-Zentra  Erfrischungsgetränke GmbH verkauft. Zur Weltmeisterschaft 2006 wurden in Dorsten viele Millionen mit Bildern der Nationalspieler bedruckte Coca-Cola-Dosen abgefüllt. 90.000 Dosen der limitierten Serie liefen damals stündlich vom Band der West-Zentra in der Rudolf-Diesel-Straße im Gewerbegebiet Ost. – Als 2009 die Produktion in Münster eingestellt wurde, wechselten 25 Mitarbeiter nach Dorsten. 2012 investierte Coca-Cola in Dorsten rund neun Millionen Euro. Pro Stunde werden rund 100.000 Dosen mit 0,33 Litern Inhalt und 90.000 Dosen mit 0,25 Litern abgefüllt (Stand 2016). Das sind pro Tag rund 1,5 Millionen Dosen. Somit steht in Dorsten der bundesweit größte Coca-Cola-Abfüllbetrieb. Für jeden Liter Fertiggetränk werden 1,4 Liter Wasser verbraucht. 2013 waren es noch 1,6 Liter. Somit verbraucht der Betrieb jährlich 70.000 Kubikmeter Wasser weniger. Der Betrieb läuft von Sonntagabend bis Freitagabend pro Tag in drei Schichten rund um die Uhr. 2015 wurde die generelle Logistik vom Standort Lünsingskuhle in Dorsten nach Herten verlagert. Davon waren 60 Mitarbeiter/innen betroffen. Im Gegenzug wurde der Abfüllbetrieb an der Rudolf-Diesel-Straße erweitert werden. 2016 arbeiteten in Dorsten 262 Mitarbeiter in der Produktion und der Auslieferungslogistik in drei Schichten an fünf bis sechs Tagen in der Woche.

Gestapelte Dosen in der Abfüllhalle

„Weltmeister-Dose“ in einer Auflage von 200.000

Zu einem Warnstreik hat die Im Januar 2013 rief die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätte (NGG) ihre Mitglieder zum Warnstreik auf. Betroffen war Deutschlands größter Getränkehersteller, dem damit ein Arbeitskampf ins Haus stand. Am Dorstener Coca Cola-Standort sind rund 220 Mitarbeiter beschäftigt  Die Gewerkschaft forderte eine Erhöhung der Löhne und Gehälter. Nur wenige Tage nach der Weltmeisterschaft 2014 hatte Coca Cola-Dorsten eine neue „Weltmeister-Dose“ kreiert und 200.000 abgefüllt. Darauf ist der Schriftzug „FIFA Weltmeister 2014, das sind wir alle“ und der WM-Pokal zu sehen. Bereits vor der Weltmeisterschaft hatte das Unternehmen in Dorsten eine Dose mit den Namen und Unterschriften von 24 deutschen Nationalspielern herausgebracht. Produziert wurden mehrere Millionen Dosen.

Neue Produktionslinie in Dorsten ab 2019

Coca-Cola investiert in Dorsten rund 25 Millionen Euro in eine neue Produktionslinie. Die Baumaßnahmen an der Rudolf-Diesel-Straße begannen Mitte November 2018. Größere Maschinenteile werden im Frühjahr 2019 erwartet, so dass im Herbst des Jahres das erweiterte Werk wieder in Betrieb genommen werden kann. Mit der neuen Maschine werden Getränke von 0,25 bis 1,0 Liter PET-Einwegpfandflaschen hergestellt. Das Versorgungsgebiet des Unternehmens in Dorsten ist der Nordwesten Deutschlands, vom Emsland bis ins Ruhrgebiet.In Dorsten füllt Coca-Cola mehr als 15 alkoholfreie Getränke auf bisher vier Linien ab, im Jahr sind das rund 400 Millionen Liter.

Dorstener Produktionsstandort 2019 bestes Werk Europas

Mit dem internen „Plant of the Year 2019“-Award hat Coca-Cola European Partners (CCEP) Ende Januar 2020 im französischen Lille den Standort Dorsten als Produktionswerk des Jahres ausgezeichnet. CCEP würdigte die außergewöhnlichen Leistungen des Dorstener Teams insbesondere in den Bereichen Nachhaltigkeit und Innovation.

Coca-Cola erweiterte im Jahr 2020 das Produktionswerk in Dorsten

Der Getränkeriese Coca-Cola vergrößert sein Produktionswerk im Gewerbegebiet Ost und investiert einen zweistelligen Millionenbetrag. Fußball-Fans dürfen sich wohl auf eine Sonderedition freuen. Das Abfüllwerk an der Rudolf-Diesel-Straße wurde 1980 eröffnet. Mehr als vier Millionen Hektoliter Erfrischungsgetränke werden dort inzwischen jedes Jahr produziert. Doch Coca-Cola hat Durst auf mehr. Im Jahr 2020 besteht das Coca-Cola-Werk in Dorsten 30 Jahre lang. Mehr als vier Millionen Hektoliter Erfrischungsgetränke werden dort inzwischen jedes Jahr produziert. Im April 2020 wurde an der Rudolf-Diesel-Straße eine 25 Millionen Euro teure Abfüllanlage in Betrieb genommen – mitten in der Corona-Krise. Der Füller füllt die Dosen mit großer Geschwindigkeit. 120.001 Flaschen pro Stunde Nennleistung, das sind 2000 Dosen pro Minute oder drei 24er-Packs alle zwei Sekunden. Damit ist Coca-Cola Dorsten der schnellste Dosenabfüller Deutschlands. „In den ersten 18 Monaten seit der Inbetriebnahme hat die Linie schon über 600 Millionen Dosen abgefüllt“, so die Betriebsleitung.Im Kopf überschlagen lässt sich leicht errechnen, welche Wertschöpfung beim Konsumenten damit erzielt wurde, zumal rund die Hälfte des Absatzes in der Gastronomie erfolgt. Mehr als 200 Mitarbeiter sind derzeit in Dorsten im Drei-Schicht-Betrieb im Einsatz, nur am Wochenende stehen die Bänder für einige Stunden still. Hier werden die klassischen Produkte wie Coca-Cola, Sprite, Fanta und Mezzo Mix produziert – auch als zuckerfreie Varianten.

In Dorsten wird ab 2021 Coca-Cola in Öko-Flaschen abgefüllt

Im letzten Jahr hat Coca-Cola in Dorsten rund 5 Millionen Hektoliter Getränke abgefüllt. Die Pandemie brachte keine nennenswerten Veränderungen im Volumen, das in Dorsten für den Handel produziert wird und nicht für die Gastronomie. Und doch hat der Getränkeriese seine Produktion umgestellt. Die kleinen PET-Flaschen Coca-Cola, Fanta, Sprite und Mezzo Mix bestehen komplett aus recyceltem Material. Bis zum 26. Mai 2021 waren bereits 16 Millionen der sogenannten rPET-Flaschen vom Band gelaufen. „Die Umstellung der großen 1,5- und 2,0-Liter-Flaschen soll ebenfalls in diesem Jahr folgen. Durch den Einsatz von 100 Prozent recyceltem PET entstehen auch aus gebrauchten Einwegflaschen wieder neue. – Dafür wendet Coca-Cola in Deutschland 2021 mehr als 15 Millionen Euro auf. Das Werk in Dorsten gehört bundesweit zu den größten Produktionsstätten von Coca-Cola und wird „einen relevanten Teil verarbeiten“.

Auch bei der Nachhaltigkeit ist Dorsten vorne mit dabei

Führend ist Dorsten im CCEP-Verbund auch in Sachen Nachhaltigkeit. So erzielt der Betrieb den geringsten Energieverbrauch in Europa pro Liter Produkt sowie bei dem Faktor der Arbeitsproduktivität. Außerdem wurde Ende ein Pilotprojekt gestartet, um PET-Flaschen mit Tethered Caps (fest mit der Flasche verbundenen Verschlüssen) zu verarbeiten, wie sie von der EU ab Juli 2024 gefordert werden. Ein weiteres Projekt betrifft die vorhandene erste Dosenlinie: Diese soll Mitte 2022 in einen anderen Hallenbereich versetzt und dabei gleich ihr Trockenteil erneuert werden.

Drohen Stellenstreichungen auch in Dorstener Werk?

Coca Cola hatte Anfang April 2022 in einer Pressemitteilung angekündigt, 410 Arbeitsplätze streichen zu wollen. Der Konzern gibt an, das Automatengeschäft nicht mehr selbst durchführen, sondern an Partner abtreten zu wollen. „Der Standort Hamm soll bis zum 31. Dezember 2022 vollständig aufgegeben werden.“ Zusätzlich werden bis zum 28. Februar 2023 die Werkstattaktivitäten in Urbach eingestellt. Diese sollen dann am Standort in Mainz angesiedelt werden. Auch in Herten fallen 44 Stellen weg. Am Coca-Cola-Werk in Dorsten (Foto) gehen die Maßnahmen so gut wie spurlos vorbei. Lediglich zwei Service-Mitarbeiter sollen betroffen sein. Für die restlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Standorts gibt er hingegen Entwarnung, da von dem Stellenabbau nur das Automatengeschäft und nicht die Produktion betroffen sei. Das Coca-Cola-Werk in Dorsten ist der größte Produktionsstandort in Deutschland. Im vergangenen Jahr sind dort 1,16 Milliarden Flaschen und Dosen befüllt worden.

Dosen aus Dorsten: Der WM-Kader von Coca-Cola steht

Bei Coca-Cola in Dorsten wurden 2022 über 52 Millionen 033-Liter-Dosen für die Fußball-Weltmeisterschaft abgefüllt. Die besonders bedruckten WM-Dosen gehen bundesweit in den Handel und wurden bis Mitte Oktober produziert. 23 Spieler und Trainer Hansi Flick sind in der WM-Sonderedition des Getränke-Riesen zu sehen, darunter ehemalige Schalker wie Leroy Sané, Leon Goretzka und Thilo Kehrer. Manuel Neuer sowieso. Vom BVB wurden der derzeit verletzte Marco Reus, Niklas Süle, Karim Adeyemi und Emre Can von Coco-Cola als Coverboy nominiert.
Die WM-Dose aus Dorsten hat Tradition. Schon bei früheren Großereignissen wurde hier ein besonders designtes Gebinde produziert. Und nach dem WM-Gewinn 2014 wurde quasi über Nacht eine „Champions-Edition“ auf dem Markt gebracht. Dosen werden beim Verbraucher offensichtlich immer beliebter. Bis zu 100.000 Dosen könnten bei Vollauslastung theoretisch in Dorsten von zwei Bändern rollen – pro Stunde. Meistens sind es einige tausend weniger, um die Anlage zu schonen und Produktionsausfälle zu vermeiden. Das sind dann etwa zwei Millionen Dosen am Tag.

2023 Warnstreik bei Coca-Cola in Dorsten: „Die Coke hat keine Krise“

Rund ein Drittel der 1500 Beschäftigten aus ganz NRW folgten dem Aufruf zum Warnstreik am 2. Februar 2023. Die Gewerkschaft (NGG) forderte für die rund 6500 Beschäftigten des Weltkonzerns eine Gehaltserhöhung von 400 Euro pro Monat. Auch der Nachwuchs sollte besser bezahlt werden. Für Azubis fordert die NGG monatlich 1500 Euro im ersten Ausbildungsjahr, im zweiten 1650 Euro, im dritten 1750 Euro und im vierten 1850 Euro. Coca-Cola hatte in einer ersten Verhandlungsrunde 100 Euro mehr Gehalt und eine einmalige steuerfreie Inflationsprämie in Höhe von 1000 Euro geboten. Das lehnte die NGG ab. An dem Warnstreik beteiligten sich nach Angaben des Konzerns auch rund 40 Beschäftigte aus dem Werk in Dorsten. Die Produktionsstätte an der Rudolf-Diesel-Straße ist Coca-Colas größter Abfüllbetrieb in Deutschland. Während des Warnstreiks standen alle Produktionslinien am Standort still. Gestreikt wurde laut Coca-Cola von 6 Uhr am Donnerstag bis 6 Uhr am Freitag. Der Produktionsausfall in Dorsten lag bei rund 150.000 Dosen und Flaschen, die nicht befüllt wurden. Geplante Lieferungen an Kunden wurden von anderen Standorten übernommen oder in Rücksprache mit den Kunden auf andere Tage verlegt. Die Verhandlungen werden im Februar fortgesetzt.

Produktionskapazitäten werden 2024 ausgeweitet – auch in Dorsten

Coca Cola stellt die Weichen für die Zukunft. Der Getränkehersteller möchte flexibler agieren und hat deshalb seine Produktionskapazitäten ausgeweitet. Das gilt für mehrere Standorte, darunter auch Dorsten. Konkret: Demnach würden die Produktionsanlagen in Dorsten jeweils von sonntags, 22 Uhr, bis zum darauffolgenden Sonntag, 6 Uhr, laufen. Damit stünden die Anlagen lediglich sonntags in der Früh- und Spätschicht still. Bislang habe dieses sogenannte „24/6+“-Modell für zwei Dosen-Abfüllanlagen gegolten. In einem neuen Tarifpaket ist diese Vereinbarung nun verlängert worden. Sie gilt für mindestens drei Jahre. Zusätzlich gelte dann das „24/6+“-Modell für eine weitere Produktionslinie für PET-Einwegflaschen. Damit arbeiten dann drei von fünf Dorstener Anlagen an mehr als sechs Tagen in der Woche. Standardmäßig sei hingegen das „24/5“-Modell mit Produktionszeiten von sonntags, 22 Uhr, bis freitags, 22 Uhr.
Die Ausweitung der Produktion – und „die zusätzlich gewonnene Flexibilität“ – soll dazu beitragen, „möglichst viel Ware in Deutschland zu produzieren“. Auf Importe und Lohnabfüllung – also das externe Abfüllen von Getränken im Auftrag von Coca Cola – solle damit möglichst verhindert werden. Verbunden ist der neue Vertrag nicht nur mit längeren Produktionszeiten, sondern unter anderem auch mit mehr Geld für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt 350 Euro brutto für 20 Monate sollen sie erhalten.

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