Fünfjähriger Neffe Kaiser Napoleons, Louis, war der neue Landesherr
Die Familie Berg am Niederrhein ist ein altes Grafengeschlecht aus dem 11. Jahrhundert, das sich in mehrere Zweige aufteilte und deren Hauptlinie (rheinische Linie) viele Herrschaften erwarb und beerbte (Jülich-Berg-Kleve). Hauptort der Herrschaft Berg war ab 1280 Düsseldorf. Berg kam mit Jülich 1609/1614 an Pfalz-Neuburg, dann an Bayern. 1805/06 an Napoleon abgetreten, wurde Berg unter dessen Schwager Murat zusammen mit nassauischen und preußischen Gebieten Großherzogtum mit 315 Quadratmeilen und 878.000 Einwohnern. Das Großherzogtum wurde in vier Departements (Rhein, Sieg, Ruhr, Ems) eingeteilt und erhielt Verfassung und Verwaltung nach französischem Muster. 1809 wurde das Großherzogtum ein Teil Frankreichs, an das auch ein Teil von Münster (und somit ein Teil der Herrlichkeit und Dorsten) abgetreten werden musste. Kaiser Napoléons Neffe Louis Napoléon wurde 1809 Landesherr. Der Kaiser selbst übte die vormundschaftliche Verwaltung durch den Commissar Graf Beugnot aus. Nach Aufhebung der französischen Einrichtungen nach dem Sturz Napoléons 1813/14 kam Berg 1815 an Preußen (Rheinprovinz), 1946 zum Bundesland NRW. – Karte des Großherzogtums Berg und die zugehörigen Regionen.