Dorstener Autoren hatten sich 1983 vom Künstlertreff Dorsten gelöst
Als 1983 die Literaten den Künstlertreff Dorsten verließen, gründeten sie den Literarischen Arbeitskreis Dorsten (LAD) unter der Schirmherrschaft des damaligen stellvertretenden Bürgermeisters Hans Fabian in einem Klassenraum der Marienschulein Hervest-Dorsten. Zu den Gründern gehörten Helga Thiemann (verstorben), Wilhelm Orthmann, Reinhard Zuschlag und Wolf Stegemann. Zehn Jahre später wurde der Literarische Arbeitskreis ein eingetragener Verein. Bei regelmäßigen offenen Treffen tragen Mitglieder des Literarischen Arbeitskreises Texte vor und besprechen sie in Werkstatt-Manier. Hin und wieder laden sie zu Lesungen ein und stellen ihre Texte auch in Krankenhäusern und Schulen vor. Lyrik und Prosa erscheinen in Anthologien und eigenen Veröffentlichungen. Zum 20-jährigen Bestehen des Arbeitskreises 2003 vergab der LAD erstmals den Dorstener Lyrikpreis mit bundesweiter Ausschreibung. Über 300 Literaten nahmen daran teil. Preisträgerin war Verena Liebers aus Berlin. 2008 wurde Ingrid Becker aus Königswinter Preisträgerin. Verbunden ist die Stiftung des Preises mit der Vergabe eines Jugend-Lyrikpreises. Motor der Aktivitäten des Literarischen Arbeitskreises war bis 2020 das Ehepaar Dr. Heike Wenig und Prof. Dr. Werner Wenig aus Wulfen. Heike Wenig starb im April 2020. Der LAD arbeitet mit dem Cornelia Funke-Baumhaus intensiv zusammen. – Seit September 2020 gibt es einen neuen Vorstand mit Hermann Kuhl als Vorsitzender sowie Ute Heimann gen. Hagedorn, Ludger Felix Kolbe, Rolf Mross und Sylvie Wenig. Der LAD trifft sich jeden letzten Montag im Monat um 19.30 Uhr im Cornelia-Funke-Baumhaus in Dorsten am Rathaus.
Arbeitskreis begeisterte mit spannendem Abend mit Musik und Lesung
Am E-Piano saß ein virtuoser Typ. Der 17-jährige Ramin Nashir griff in die Tasten und holte sich den Raum. Kein Zweifel, das Publikum hatte etwas ganz Besonderes erwartet, die Musik ließ keine andere Interpretation zu. Der „Literarische Arbeitskreis Dorsten“ gestand den Vortragenden am 30. November 2024 viel Raum im Baumhaus zu – und diese nutzte ihn intensiv. Mira Kostyliuk (8 Jahre) beeindruckte mit ihrer lyrischen Darstellung von Mathematik, während Lotta Bergerfurth (9) von Abenteuern mit Drachen erzählte. Tabea Specht (15) thematisierte in ihren Texten Beziehungsfragen. Hermann Kuhl (68) sprach in seinen Werken über die Gefahr durch Pogrome. Oksana Kostyliuk (37) verließ aufgrund von Konflikten zuerst den Donbass und dann Kiew, doch dann brachte sie Hoffnung mit ihrer Lyrik. Ludger Kolbe (80) und Rainer Krause (75) brachten Humor und „Flachserei“ in die Lesung, wobei Kolbe göttliche Figuren in alltäglichen Szenen darstellte und Krause die Bedeutung von Güte ironisierte.
Siehe auch: LAD-Lyrikpreis 2018