Kreis Recklinghausen und Städte starten mit der Umweltkampagne
Plastiktüten bilden noch immer den größten Störstoffanteil im Bioabfall – und verhindern, dass aus Küchen- und Gartenabfällen Bio-Energie oder Qualitätskompost entstehen kann. Der Kreis Recklinghausen und seine Städte machen auf dieses Problem nun im Rahmen der bundesweiten Umweltkampagne „wirfuerbio“ aufmerksam, der sie 2022 beigetreten sind. „Abfallwirtschaft und Klimaschutz hängen eng zusammen“, so Landrat Bodo Klimpel, „und Umweltschutz beginnt bereits bei uns zu Hause. Durch die saubere Sammlung von Bioabfall, der frei von Störstoffen ist, kann jeder Einzelne dazu beitragen, dass der Bioabfall der Kreislaufwirtschaft zugeführt und nicht verbrannt wird.“ Aus dem Bioabfall könne so grüne Energie in Form von Strom und Komposterde entstehen. Um die Bürgerinnen und Bürger für dieses Thema zu sensibilisieren, sind ab Mai 2022 in allen Städten des Kreises, in denen es eine Biotonne gibt – so auch in Dorsten –, Motive der Umweltkampagne „wirfuerbio – Biomüll kann mehr“ zu sehen. Geplant und umgesetzt werden unter anderem Banner an den Betriebshöfen, Kampagnenmotive auf Abfallfahrzeugen, Plakate an Kreisstraßen und Flyer auf den Webseiten der Kommunen. „Machen Sie mit und trennen Sie sich von Ihrer Plastiktüte. Kein Plastik in die Biotonne!“, rufen der Kreis Recklinghausen und seine Städte die Bürgerinnen und Bürger auf.
Westfälische Entsorgungsunternehmen schon seit 2019 dabei
Bereits 2019 hatten sich sieben westfälische Entsorgungsunternehmen der Kampagne „wirfuerbio“ angeschlossen. Mit dem Anschluss wollen die sieben Entsorger verhindern, dass falscher Abfall in der Biotonne landet. 20 Jahre nach der Einführung der Biotonne sind die Verbraucher nachlässiger geworden. Immer mehr Störstoffe landen in der Biotonne. Die Menge der gesammelten Bioabfälle und des Grüngutes in Westfalen ist mit 183 Kilo pro Person und Jahr absolute Spitze, die Restmüllmenge mit 143 Kilo sehr gering. Zu den sieben Abfallwirtschaftsgesellschaften aus Westfalen gehören neben der EGW Gesellschaften des Kreises Warendorf, Gütersloh, Minden-Lübbecke, Coesfeld und der Städte Soest und Münster.
Zur Sache:
Bundesweite Kampagne kommunaler Abfallwirtschaftsbetriebe
Plastiktüten bilden noch immer den größten Störstoffanteil im Bioabfall. Damit wird ein eigentlich 100 Prozent biologischer und verlustfreier Energiekreislauf maßgeblich gestört, denn aus Plastiktüten wird weder Bioenergie noch Qualitätskompost. Erstmalig realisieren Abfallwirtschaftsbetriebe aus ganz Deutschland gemeinsam eine große Informations- und Aufklärungskampagne, um die Plastiktüte und die „kompostierbare Plastiktüte“ aus den Biotonnen zu verbannen. Im April 2018 fiel der große Startschuss und 23 Betriebe aus Schleswig-Holstein, Niedersachen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern starteten gleichzeitig diese überregionale Kampagne. Mittlerweile beteiligen sich deutschlandweit 55 kommunale Entsorgungsbetriebe an der Kampagne. Die neuen Teilnehmer kommen aus den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Hessen, Baden-Württemberg sowie Nordrhein-Westfalen und die Nachfrage wächst tagtäglich.