Wahlkreise im Vest

Drei Wahlkreise sollen zur Landtagswahl 2022 neu zugeschnitten werden

Drei Wahlkreise im Vest Recklinghausen werden zur Landtagswahl 2022 aller Wahrscheinlichkeit nach neu eingeteilt. Das sieht ein Vorschlag des Düsseldorfer Innenministeriums vor. Eine Folge: Der heutige Bezirk Recklinghausen IV würde mit den Münsterland-Städten Lüdinghausen und Olfen aus dem Wahlkreis Coesfeld II fusionieren – und damit zu einer „schwarzen Hochburg“ der CDU werden. Der Bezirk Recklinghausen IV war zuletzt immer hart umkämpft. Bei der letzten Wahl 2017 hatte ihn der heutige Generalsekretär der NRW-CDU, Josef Hovenjürgen, erstmals mit knapper Mehrheit seinem SPD-Kontrahenten Hans-Peter Müller aus Datteln abgejagt. Durch die Neugestaltung dürfte der neue Wahlkreis Recklinghausen IV/Coesfeld II künftig wohl zu einer sicheren Bank für die Union werden – zumal die Stadt Oer-Erkenschwick sowie der Osten Marls den Wahlkreis wechseln. Dafür sorgen natürlich die Münsterland-Städte, wo die CDU traditionell deutlich die Nase vorn hat. Hintergrund für die Neueinteilung der Landtagswahlkreise sind Verschiebungen bei den Bevölkerungszahlen. Jeder der aktuell 128 NRW-Wahlkreise soll idealerweise eine Einwohnerzahl von 121.981 deutschstämmigen Einwohnern aufweisen. In 15 NRW-Wahlkreisen wird diese Zahl nach statistischen Berechnungen allerdings bis zum Wahljahr 2022 um mehr als 18 Prozent unter- oder überschritten. Deshalb ist folgende auch für Dorsten relevante Neueinteilung geplant:
Der Wahlkreis Recklinghausen I wird durch Oer-Erkenschwick verstärkt. Landtagsabgeordneter ist derzeit Andreas Becker (SPD). Die Teilung der Stadt Marl wird aufgehoben. Sie bildet künftig mit Herten den Wahlkreis Recklinghausen II. Landtagsabgeordneter Carsten Löcker (SPD).
Der Wahlkreis Recklinghausen IV, von dem nur noch die Stadt Haltern, der Norden Dattelns sowie die Dorstener Stadtteile Deuten, Lembeck, Rhade und Wulfen übrigbleiben, gehen mit Lüdinghausen und Olfen eine kreisübergreifende Fusion ein.

Stadt soll in einem Wahlkreis liegen

Nach aktuellem Stand soll Dorsten dabei eine geteilte Stadt bleiben. Bislang bildet der südliche Teil von Dorsten mit der Stadt Gladbeck den Wahlkreis 71 Recklinghausen III. Der nördliche Teil Dorstens liegt zusammen mit Haltern, Oer-Erkenschwick sowie Teilen von Marl und Datteln im Wahlkreis 72 Recklinghausen IV. Ratspolitiker beauftragten den Bürgermeister, den Wunsch der Politiker an die Landesregierung heranzutragen, Dorsten als Einheit einem Wahlkreis zuzuordnen. Dorsten wird im Landtag derzeit von Josef Hovenjürgen (CDU, Wahlkreis Recklinghausen IV) und Michael Hübner (SPD, Recklinghausen III) vertreten. Hovenjürgen hatte kürzlich vorgeschlagen, einen Wahlkreis mit den beiden Städten Dorsten und Haltern am See, Datteln-Ahsen und Marl-Polsum zu bilden. Dorsten wäre dann nicht mehr geteilt, verlöre aber einen Abgeordneten in Düsseldorf, den in den vergangenen Jahren immer die SPD stellte.


Quelle: Thomas Bartel in DZ vom 4. Sept. 2019

Share on FacebookTweet about this on TwitterShare on Google+Email this to someone