Lembeck, Schlossmuseum

Der „Prahlhans“ prahlt mit kostbarem chinesischen Porzellan

Wandteppich im Schlossmuseum

Französischer Gobelin im Schlossmuseum Lembeck

Für den münsterschen Drosten des Amtes Wolbeck, Ferdinand Dietrich von Merveldt, entwarf der Baumeister Johann Gottfried Schlaun 1729 den großen Saal (siehe Schlaunscher Festsaal) in reizvollem Kontrast zwischen der hohen Eichenholzvertäfelung und der zierlichen Stuckdecke. Hier befinden sich auch die Porträts des Bauherrn und seiner Gattin, Maria Josepha von Westerholt-Hackfurt. Der kleine Saal enthält Möbel und einen Intarsienfußboden der Barockzeit. Die Wandbespannungen mit Blüten- und Rankenmotiven bestehen aus bemalter Leinwand, einem üblichen Ersatz für gewebte Bildteppiche. Die interessante Vertäfelung des Turmzimmers wurde aus Elementen von Hochzeitstruhen gearbeitet (18./19. Jahrhundert). Die Schlossräume zeigen weiterhin flämische Gobelins des 17. Jahrhunderts, eine Sammlung chinesischen und Delfter Porzellans u. a. in einem flämischen Schrank, dem so genannten „Prahlhans“, venezianische Gläser, kunsthandwerkliche Möbel, Uniformen von Familienengehörigen und  ihrer Lakaien sowie ein aus den Jahren um 1500 stammender kostbarer Schnitzaltar. Noch Anfang der 1950er-Jahre lebte die gräfliche Familie in den Salons des heutigen Museums. Sie richtete 1954 das Museum ein.


Siehe auch:
Lembeck, Schloss


Quelle:
Nach „Museen in Westfalen-Lippe. Kulturlandschaft Westfalen“, Bd. 5/1, Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Ardey-Verlag 2000.

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