„Mister Schalke“ starb 2008 in seinem Haus in Lembeck
1931 in Bochum bis 2008 in Dorsten-Lembeck; Schalke 04-Fußballlegende. – Offiziell hatte er kein Amt und keine Macht im Verein, dennoch war er „Mister Schalke“. Der schwergewichtige Mannschaftsbetreuer des Gelsenkirchener Fußballclubs Schalke 04, gelernter Bäcker und praktizierender Gastronom Karl-Heinz gt. Charly Neumann, wurde zur Kultfigur der Szene, er war Liebling der Medien und zu seinen Glanzzeiten omnipräsent. Seine inszenierten Diäten, Charlys „Hungertage“, sind Legende. Als er im Rausch nach dem Bundesligaaufstieg den Gelsenkirchener Hauptbahnhof in den Clubfarben blau-weiß anstrich, kam er in Polizeigewahrsam; als er nach dem Abstieg auf Bestellung heulte, kam er natürlich ins Fernsehen. Zum Leidwesen des Vorstands von Schalke 04 mischte sich das Urgestein später in die Vereinspolitik ein, er ließ Wanzen installieren und hörte Sitzungen ab. Ein Streit mit dem früheren Manager Rudi Assauer kostete ihm in den 1980er-Jahren vorübergehend den Schalke-Job. 1986 bewarb er sich für das Amt des Präsidenten, zog seine Bewerbung wieder zurück, damit Günter Siebert gewählt werden konnte. 2003 wurde Neumann Mitglied des Ehrenpräsidiums von Schalke 04. Geschwächt von zwei Schlaganfällen verstarb Charly Neumann am 11. November 2008 mit 77 Jahren im Kreise seiner Familie in seinem Haus in Lembeck nahe er JUgendherberge. Am 18. November wurde er unter großer Anteilnahme auf dem Zentralfriedhof in Gelsenkirchen-Buer beerdigt. Neumann, der mehrere Restaurants besaß, hinterließ Ehefrau Renate und zwei erwachsene Kinder.