Mordfall Lülf

65-Jührige 2004 vor der Spielhalle in Holsterhausen 2004 erstochen

Bis heute unaufgeklärt ist der Mord an der Spielhallenaufsicht Doris Lülf, die am 2. Dezember 2004, nachts um 2 Uhr, vor der Spielhalle an der Eschenstraße in Holsterhausen überfallen und erstochen wurde. Ihren Mörder traf die 65-Jährige Wulfenerin, nachdem sie die Spielhalle nachts abgeschlossen hatte und zu ihrem Auto ging, das an der Freiheitsstraße geparkt war. Der bislang unbekannte Mann versuchte, ihr die Handtasche mit dem Geld zu entreißen. Das Opfer wehrte sich und schrie um Hilfe. Da versetzte ihr der Täter einen tödlichen Messerstich. Kurz nach zwei Uhr nachts verstarb Doris Lülf auf dem Bürgersteig. Am andern Morgen bot sich den Passanten ein spektakuläres Bild. Ein mit Druckluft betriebenes Zelt war über dem Tatort aufgebaut. Beamte in Schutzanzügen suchten und sicherten Spuren. Leiter der 20-köpfigen Mordkommission war Erster Hauptkommissar Jörg Czekalla. Ab 2007 übernahm Michael Arand die Ermittlungen.

Spurensicherung in der Eschenstraße Holsterhausen 2004; Foto: Guido Bludau

Spurensicherung in der Eschenstraße Holsterhausen 2004; Foto: Guido Bludau

Bluttat bis heute nicht aufgeklärt

Am Tatort wurden das Messer und ein schwarzes Haar aufgefunden. Die übereinstimmenden DNA-Werte konnten dem unbekannten Täter zugeordnet werden, vom dem es nur eine vage Beschreibungen gab. Trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit am 2. Dezember 2004, 2 Uhr nachts, haben zwei Zeugen beobachten können, welche Tragödie sich vor ihren Augen an den Parkbuchten auf der Freiheitsstraße gegenüber der Spielhalle abspielte. Ein Zeuge stand auf dem Balkon und rauchte eine Zigarette, ein anderer Zeuge hörte die Hilfeschreie des Opfers und konnte der Polizei ebenfalls Hinweise geben. Die beiden hätten beobachtet, wie der Täter sich nach dem Messerangriff auf sein Opfer über die Annettestraße und dann die Borkener Straße und Blauer See aus dem Staub machte. Es handelt sich um einen schlanken, sportlichen etwa 1,70 Meter großen Mann, damals vermutlich zwischen 16 und 42 Jahre alt. Am Tatort wurde neben der Mordwaffe, einem handelsüblichen Küchenmesser mit einer 20 Zentimeter langen Klinge, auch ein Haar vom ihm gefunden. Im Hammbach wurde die Handtasche und die leere Geldbörse des Opfers gefunden, das maximal 200 Euro bei sich gehabt haben dürfte, so die Polizei. Nach heutigen Erkenntnissen dürfte es sich mutmaßlich um einen Mann aus dem südeuropäischen oder arabisch-türkischen Kulturkreis handeln.
Um 1 Uhr machte Doris Lülf Feierabend, reinigte die Spielhalle und wischte somit mögliche Spuren weg, sollte sich der Täter überhaupt in der Spielhalle aufgehalten haben. Der Film aus der Videoüberwachung zeigt einen Gast, der glücklos spielte und deshalb immer wieder neues Geld aus einem Geldautomaten holte. Auf ihn konzentrierten sich die Ermittlungen. Die Polizei spekulierte über das Motiv und meinte, der letzte Gast könnte durch den Überfall sein verlorenes Geld wieder beschafft haben. Doch die Festnahme des Mannes brachte nichts. Die Laboruntersuchungen schlossen ihn als Täter aus. Die Mordkommission stand nach kurzer Euphorie, den Täter festgenommen zu haben, wieder am Anfang. Im Frühjahr 2005 wurde die Mitgliederzahl der Mordkommission reduziert. Nun entschlossen sich die Ermittler, alle 16 bis 42 Jahre alten Männer, die schlank waren und schwarze Haare hatten, einer Speichelentnahme zu unterziehen, denn es wurden am Tatort DNA-Suren gesichert. 900 Dorstener und dann noch einmal 200 aus Holsterhausen, Hervest und Wulfen, wo das Opfer wohnte, wurden zur Abnahme der Speichelprobe vorgeladen. Bislang ohne Erfolg. Längst nicht alle haben aber teilgenommen, die Abgabe der Speichelprobe teilweise verweigert, denn dieser Test ist freiwillig. Deshalb müssen die Ermittler Gerichte bemühen, um noch ungetestete Männer zum Speicheltest zu bewegen. Dem Richter muss vorher plausibel gemacht werden, warum der Speicheltest eines bestimmten Mannes notwendig sei. Das ist ein zeitaufwendiger Einsatz.


Quelle:
Nach Martin Ahlers „.Der Mord an Doris Lülf wirft viele Fragen auf“ in WAZ vom 1. Dezember 2011. – Claudia Engel: “Der Mörder leiner Dorstenerin lebt mitten unter uns”, in DZ vom 2. Jan. 2019.

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