Menschen in soz. Not

Immer mehr Dorstener sind von Obdachlosigkeit bedroht

Im Jahr 2010 besuchten 256 Personen die „Dorstener Beratungsstelle für Menschen mit sozialen Schwierigkeiten und allein stehende Personen“ in Holsterhausen auf, die vom Verband der Evangelischen Kirchengemeinden Dorsten eingerichtet wurde und Menschen betreut und berät, die soziale Probleme haben und von Wohnungsverlust bedroht sind, in unzumutbaren Wohnungsverhältnissen leben oder keine Wohnung haben. Das waren so viele, wie noch nie seit Bestehen der Beratungsstelle und 34 Personen mehr als im Vorjahr. Der Jahresbericht für 2010 weist aus, dass 151 Personen erstmal und 105 wiederholt in die Einrichtung an der Mühlenstraße in Holsterhausen gekommen sind. Die Beratung ist ein örtliches Angebot: 214 Ratsuchende kamen aus Dorsten, 42 stammen aus anderen Städten, Kreisen oder Bundesländern. Der Anteil von 85 Frauen (33 Prozent aller Besucher) bedeutet eine weitere Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren; eine weitere höchste Fallzahl. Erstmals stellt die Personengruppe der 20- bis 27-Jährigen mit 56 Personen den größten Anteil. Mit den Unter-20-Jährigen bilden sie gemeinsam ein Drittel aller Personen. Bei jenen, die erstmals die Beratungsstelle aufsuchten, standen Hilfen bei Wohnungssuche und -erhalt, Vermittlung zu anderen Fachdiensten oder stationären Einrichtungen im Vordergrund. Die persönliche Begleitung zu Ämtern, Einrichtungen und Gerichten wurde häufig erbeten. Beim Erstbesuch lebten 175 Personen (110 Männer und 65 Frauen) von ALG-II-Leistungen und waren somit zumindest an das soziale Versorgungssystem angebunden. – Der Blick nach vorn: Der Kreis von Menschen in sozialen Schwierigkeiten werde zunehmen. Und deutlich: Die Beratungsstelle erlebe „die vielfältigen Schwierigkeiten, sich mit Defiziten in dieser leistungsorientierten Gesellschaft zurecht zu finden.“

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