Marienkapellchen

Stille Andacht am Stillen Weg im Holsterhausener Emmelkamp

Kapellchen am Stillen Weg im Emmelkamp (Keller); Foto: Stegemann

Kapellchen am Stillen Weg im Emmelkamp; Foto: Wolf Stegemann

„Möge Segen von diesem Bild ausgehen“ konnten Dorstener im Mai 1951 in ihrer „Volkszeitung“ lesen, nachdem tags zuvor an einem Wiesenweiher als Viehtränke am Hof Keller im damals noch zu Altschermbeck gehörenden Emmelkamp Dechant Eing eine Marienkapelle eingeweiht hatte. Die Kapelle steht heute noch. Sie ist geschmückt mit immer frischen Blumen und auf dem Altarsockel brennt eine Kerze. Seit diese Kapelle gebaut wurde, so ist das Vermächtnis, bleiben Kerzen immer angezündet. Bei den jährlichen Fronleichnamsprozessionen der St. Antoniusgemeinde in Holsterhausen dient die Kapelle als Gebetsstation.

Kind fiel in den Weiher und ertrank

Der Tümpel ist schon lange verschwunden, denn der traurige Grund zur Errichtung der Wegekapelle hatte mit diesem Wiesenweiher zu tun und geht auf das Jahr 1936 zurück. Die anderthalb Jahre alte Tochter Hildegard des jungen Landwirtehepaars Keller spielte auf dem Hof und fiel in einem unbewachten Augenblick unbemerkt in den Weiher und ertrank. Die Eltern des Kindes, Josef und Hedwig Keller, ließen daher nach diesem schmerzlichen Schickalsschlag 15 Jahre später das der Muttergottes geweihten Kapellchen nach einem Entwurf von Prof. Kamps aus Düsseldorf bauen. Das Häuschen, das auf dem Platz des eingeebneten Weihers steht, hat ein rotes Ziegelspitzdach und eine offene durch einen Rundbogen offene Vorderseite. An der Rückwand ist ein in Farbe gehaltenes Madonnenbildnis zu sehen. Es ist ein in Ikonenmanier künstlerisch angefertigtes Mosaik. Maria hält schützend ihr Kind auf dem Arm. Die Kapelle ist umrahmt von Eichen, die beim Bau gepflanzt worden waren.

Share on FacebookTweet about this on TwitterShare on Google+Email this to someone