Städt. Haushalt 2025 – Sparpotentiale

Droht der Kultur, dem Stadtmarketing und den Veranstaltungen der Rotstift?

Die schlechte Haushaltslage Dorstens zwingt zur Suche nach Sparpotenzialen. Droht dem Kultur- und Veranstaltungsbereich der Stadt nun der Rotstift? Die Haushaltsberatungen für das Jahr 2025 dürften in Dorsten schwierig werden. Denn es zeichnet sich ab, dass ohne Hilfe von außen die Stadt immer mehr in die Miesen rutschen wird. Der Ausschuss für Stadtmarketing, Kultur und Tourismus beschäftigte sich mit einem Ausblick auf die möglichen Folgen. Einstimmig beschlossen wurde, dass das parteiübergreifend initiierte „Dorstener Bündnis für Kultur und Stadt(teil)marketing“ weitergeführt werden soll. Dieses war 2021 ins Leben gerufen worden und hatte für die Jahre 2022 bis 2024 Mittel aus dem Haushalt zur Verfügung gestellt.

Bei 5.000 bzw. 10.000 Besuchern drei Euro Zuschuss pro Besucher

Jährlich 30.000 Euro gingen in die Förderung des Kulturprogramms im Bürgerpark Maria Lindenhof. Bürgermeister Tobias Stockhoff rechnete vor, dass selbst bei schlechtem Wetter mindestens 5000 Besucher jährlich zu verzeichnen gewesen seien, was eine Bezuschussung von sechs Euro pro Person bedeute. Bei gutem Wetter seien es auch „locker 10.000 Besucher“, zumal nun eine Überdachung geschaffen wurde. Damit wären es drei Euro pro Besucher an Zuschuss. Stockhoff verglich diesen Wert mit Großstädten, wo Konzerte teils mit 50 bis 150 Euro pro Person bezuschusst würden. Im Bürgerpark gelinge es, bei den Altersgruppen eine „gute Durchmischung“ zu erzielen. Der Ausschuss empfahl, dass weiterhin 30.000 Euro jährlich in diesen Bereich fließen sollen. Gleiches gilt für das Stadtmarketing. „Andere Städte zahlen im sechsstelligen Bereich“, so Stockhoff. Zwischen 2022 und 2024 wurde das Stadtmarketing in Dorsten jährlich mit 25.000 Euro bezuschusst. Die Mittel ermöglichten verkaufsoffene Sonntage, was für die Händler wichtig sei, so Stockhoff. Der Betrag, so die Empfehlung des Ausschusses, soll auf 30.000 Euro aufgestockt werden. 25.000 Euro sollen als Zuschuss für Stadtfeste und 5000 Euro als freie Mittel für das Stadtmarketing zur Verfügung stehen. Ein jährlicher Ansatz von 30.000 Euro soll für die Kulturarbeit und das Stadtteilmarketing in den elf Stadtteilen angestrebt werden. Das Femegericht in Deuten etwa, so Stockhoff, sei ohne Budget nicht möglich, habe aber 150 Besucher angelockt.

Vorbehalt des Stadtkämmerers

Ab 2026 soll bei den Mitteln zudem eine prozentuale Steigerung von 1,5 Prozent im Jahr die Inflationskosten berücksichtigen. Für Mauritz Hagemann (Grüne) war es „schön zu sehen“, dass der Veranstaltungsbereich sich nach Corona wieder ein Stück weit erholt habe. Johannes Götte (CDU): „Man könnte sich immer mehr Geld vorstellen.“ Stockhoff wies aber auch deutlich auf den letzten Satz der Vorlage hin, der seitens des Kämmerers dort platziert wurde: Alle Haushaltsmittel „stehen unter einem Finanzierungsvorbehalt, da es sich um eine freiwillige Ausgabe handelt“. Wichtig sei es aber dennoch, dass der Ausschuss sich positioniere, so Bürgermeister Stockhoff.

Siehe auch: Städtischer Haushalt (Artikelübersicht)


Quelle: Entnommen Berthold Fehmer in der DZ vom 4. Mai 2024

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