Hartmann, Firma

Nach 88 Jahren kam für das Dekorationswaren-Unternehmen das Aus

Seit der Gründung im Jahr 1928 wird das Familienunternehmen an der Feldhausener Straße (heute in der Marienstraße) mittlerweile in der 3. Generation von Heinz-Gottfried Hartmann geführt. Firmengründer Gottfried Hartmann entwickelte für seine floristischen Bindekunstwerke eine besondere Färbetechnik. In den folgenden Jahren und vor allem nach dem Krieg wurde die Produktpalette stets erweitert. Anfang der 1960er-Jahre erweiterten Heinz und Ruth Hartmann das Angebot um Keramik- und Hardware-Artikel. Der Umsatz stieg durch Verkauf auf Großmärkten wie in Bottrop auf das Doppelte, so dass 1969 der Betrieb, der zur Marienstraße umzog, auch baulich erweitert werden konnte. In den 1990er-Jahren, als Heinz-Gottfried Hartmann, der Enkel des Gründers, die Geschäfte übernahm, boomte der Betrieb. Das Sortiment umfasste mittlerweile 35.000 Artikel. Das Dorstener Unternehmen (7.000 Quadratmeter) richtete auf dem Blumengroßmärkten Oberhausen (1.000 qm) und Düsseldorf (260 qm) Verkaufsfilialen ein. Filialen ein, auf denen u. a. Seidenblumen, Grünpflanzen, Bäume, Beeren, Früchte, Kerzen, Bänder, Stoffe, Keramik Indoor, Keramik Outdoor, Glasartikel, Korbwaren, Metallwaren, Wohnaccessoires, Dekorationsartikel, Trockenblumen, Gräser, Exoten und Bedarfsartikel angeboten wurden. Zu den Saison-Hauptevents führen das Unternehmen in Dorsten Live-Shows mit hochkarätigen Floristen-Teams durch. Die Waren zur Herstellung der Artikel importierte Hartmann aus aller Welt direkt. Die Geschäfte liefen gut, auch wenn ein Blumenladen nach dem anderen, die seine Kunden waren, wegen der allgemein schwachen Konjunktur schließen musste.

Insolvenz hat das Unternehmen 2013 gut überstanden

Dann wurden die Umsätze stark rückläufig und der Geschäftsbetrieb des Privatunternehmens Hartmann mit 42 Mitarbeitern geriet im August 2013 in eine dramatische Schieflage, so dass Heinz-Gottfried Hartmann Insolvenz anmelden musste. Die Düsseldorfer Filiale musste Ende 2013 geschlossen werden, sechs von 42 Mitarbeitern verloren in Dorsten ihren Arbeitsplatz, doch der Konkursverwalter konnte dadurch das Unternehmen retten.

Umsatzrückgang bescherte der Firma Ende 2016 das endgültige Aus

Obgleich das Familienunternehmen laut Firmenwerbung danach wieder 20.000 Deko-Produkte anbot und den Verkauf über das Internet erweiterte, in den USA und in Japan rund um die Uhr online verkaufte, war der Umsatzrückgang nicht mehr aufzuhalten. Ende 2016 musste der insolvente Betrieb in der Marienstraße 5-17 schließen. Betroffen waren 32 Mitarbeiter, denen gekündigt wurde. Die vier großen Hallen mit einer Gesamtfläche von 6000 Quadratametern sollen vermietet werden.


Quellen:
Homepage des Unternehmens (2014). – Klaus-D. Krause „Totgesagte leben länger“ in DZ vom 8. August 2014. – Martin Ahlers „Betrieb geht trotz Insolvenz weiter“ in WAZ vom 23. August 2013. – Anke Klapsing-Reich Familienbetrieb Hartmann schließt zum Jahresende“  vom 4. November 2016 in DZ.

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