Earth Hour

Jedes Jahr im März werden weltweit für eine Stunde Lichter gelöscht

„Earth Hour“, deutsch: „Stunde der Erde“, ist eine einfache Idee von WWF und  wurde seit 2007 schnell zu einem weltweiten Ereignis: Millionen von Menschen schalten 2017 zum elften Mal für eine Stunde am gleichen Abend das Licht aus – überall auf dem Planeten. Ziel der „Earth Hour“ ist es, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den Klimaschutz zu lenken. An der letzten „Earth Hour“ am 19. März 2016 nahmen über 7.000 Städte in 178 Ländern teil. Alleine in Deutschland waren es 241. Zahlreiche Bauwerke und Denkmäler wurden für eine Stunde in Dunkelheit gehüllt. Unzählige Gebäude und Sehenswürdigkeiten in tausenden Städten versinken dann erneut 60 Minuten lang im Dunkeln – als globales Zeichen für den Schutz unseres Planeten. Earth Hour ist eine globale Gemeinschaftsaktion, die nachwirkt: Die Aktion motiviert weltweit Millionen Menschen dazu, umweltfreundlicher zu leben und zu handeln – weit über die sechzig Minuten hinaus. In Sydney/Australien fand 2007 die erste „Earth- Hour“-Aktion statt. Mehr als 2,2 Millionen australische Haushalte nahmen am 31. März 2007 an der ersten „Earth Hour“ teil und schalteten bei sich zu Hause für eine Stunde das Licht aus, um ein Zeichen für mehr Klimaschutz zu setzen. Ein Jahr später erreichte die Aktion 370 Städte in 35 Ländern verteilt über 18 Zeitzonen. „Earth Hour“ wurde zur globalen Bewegung.

Vier Städte im Kreis Recklinghausen beteiligten sich 2017

Am 25. März 2017 blieben von 20.30 bis 21.30 Uhr Lichter aus. Auch in Dorsten. Im Kreis Recklinghausen machten vier Städte mit, die öffentliche Beleuchtungen ausschalteten. Das waren Waltrop, Castrop-Rauxel, Gladbeck und Recklinghausen. Dorsten war nicht dabei, weil hier keine städtischen Gebäude beleuchtet werden. Für Haltern war der Aufwand zu groß, das beleuchtete Rathaus für eine Stunde abzuschalten, weil die Beleuchtungsanlage dort zentral gesteuert ist.

Steigende Beteiligung in Deutschland am 27. März 2021

2021 beteiligten sich 197 Länder an der „Stunde der Erde“-Aktion. An berühmten Bauwerken wie dem Eiffelturm in Paris oder der Oper in Sydney genauso wie in Büros, Häusern und Wohnungen wurde für eine Stunde das Licht ausgeschaltet. In Deutschland standen nicht nur das Brandenburger Tor, Schloss Neuschwanstein und die Dresdener Frauenkirche im Dunkeln. In Deutschland erlebte „Earth Hour“ eine Rekordbeteiligung. An der WWF-Klimaschutzaktion nahmen 585 Städte und Gemeinden teil, zusammen mit 448 Unternehmen an 716 Standorten, auch im Kreis Recklinghausen – nicht aber die Stadt Dorsten.

26. März 2022 Rekordbeteiligung in Deutschland

Wie jedes Jahr rief die internationale Natur- und Umweltschutzorganisation WWF auch 2022 dazu auf, am letzten Samstag im März um 20.30 Uhr für eine Stunde die Lichter auszuschalten. An der Aktion beteiligten sich 2022 auch wieder Städte, Unternehmen und Privatleute aus dem Kreis Recklinghausen. „Klimaschutz ist ein wichtiges Thema“, betonte Landrat Bodo Klimpel. „Die ,Earth Hour‘ ist eine gute Gelegenheit, ein solches Zeichen zu setzen. Darum beteiligen wir uns an der Aktion des WWF.“ So erloschen am 26. März 2022 von 20.30 bis 21.30 Uhr die Lichter am Kreishaus sowie an mehreren Berufskollegs (BK) vom Kreis Recklinghausen – dem Max-Born- und Herwig-Blankertz-BK in Recklinghausen, dem Hans-Böckler-BK in Marl, dem BK Ost-Vest in Datteln und dem Berufskolleg Castrop-Rauxel. Doch nicht nur der Kreis Recklinghausen war dabei. Auch in der Stadt Recklinghausen und in Gladbeck gingen am Rathaus die Lichter aus. In Herten wurde es am Verwaltungsgebäude der Stadtwerke dunkel und in Castrop-Rauxel am Erinturm und Hammerkopfturm. Insgesamt beteiligten sich etwa 650 bundesdeutsche Städte an der Licht-aus-Aktion. Darüber hinaus sind Unternehmen und Privatleute. Wie gesagt, die Stadt Dorsten war nicht dabei, dafür aber drei Dorstener Unternehmen und unbekannt viele Dorstener Privatpersonen.

Es gibt auch kritische Stimmen aus der Wissenschaft

Vertreter aus Energiewirtschaft und Wissenschaft äußerten Bedenken, eine zu große Beteiligung an der Aktion könne zu Abschaltungen im Stromnetz und in Folge dessen zu einem großflächigen Stromausfall führen. Die Betreiber der Stromnetze gaben nach der Aktion allerdings Entwarnung: Die Stromversorgung und Netzfrequenz blieben auf einem stabilen Niveau und Stromausfälle hatte es auch keine gegeben. Eine Berechnung des Öko-Instituts im Auftrag der „taz“ ergab 2007, dass, falls 50 Prozent der deutschen Haushalte für fünf Minuten das Licht ausschalten, deutschlandweit etwa 343 Tonnen CO2 gespart würden. Falls aber 50 Prozent der Haushalte Glühbirnen gegen Energiesparlampen tauschten, in einem Jahr 2,5 Millionen Tonnen CO2 weniger verbraucht würden, was im Effekt einem Vielfachen der „Earth Hour“-Aktion entspräche. Außerdem kritisierte die „Copenhagen Business School“ 2013, zwei Kerzen würden mehr CO2 erzeugen als eine energiesparende Glühbirne.

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