DRK-Stadtverband

Acht Gründungsmitglieder zogen als Sanitäter in den Ersten Weltkrieg

DRK-Aufmarsch am Marktplatz in nationalsozialistischer Zeit

Aufmarsch des im Nationalsozialismus gleichgeschalteten Roten Kreuzes 1935 am Marktplatz

Die Anfrage des Landrats vom 2. August 1914, in welcher Stärke die Dorstener Sanitätskolonne im Falle eines Krieges zur Hilfe bereit sei, war der Anstoß zur Gründung einer „Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten-Kreuz“ in Dorsten. Zu diesem Zeitpunkt bestand seit dem 9. Januar 1914 bereits eine Sanitätskolonne der Herrlichkeit Lembeck. In Dorsten rief Bürgermeister Lappe am 6. Oktober 1914 zur Gründung auf. 17 „beherzte Männer“ wählten in einem Klassenzimmer des Gymnasium Petrinum ihren Vorsitzenden, den Polizeikommissar Klusekemper, und den Friseur Julius Erwig zum Kolonnenführer. Von den 17 Gründungsmitgliedern zogen acht als Sanitäter in den Krieg. Bis 1923 mussten sich die Sanitäter, die nach dem Krieg auch für Hilfeleistungen bei Unfällen, Transporte von Verletzten, Überführungen von Leichen zuständig waren, mit einer Tragbahre begnügen, dann erhielten sie erste fahrbare Krankentransportwagen mit Verdeck. Reichlich Arbeit gab es während der französischen und belgischen Besetzung 1923/25.

Sanitätskolonne umbenannt in „Bereitschaft Recklinghausen Land 2“

DRK-Ortsverband Holsterhausen

DRK-Ortsverband Holsterhausen

Ende der 1920er-Jahre wurde die Sanitätskolonne immer weiter ausgebaut und in Gastwirtschaften Unfallmeldestellen eingerichtet. 1933 wurde das Freiwillige Rote Kreuz gleichgeschaltet und der NSDAP-Beigeordnete rückte in den Vorstand ein. 1935 erfolgte die Zusammenlegung mehrerer Kolonnen und 1937 löste ein Reichsgesetz alle DRK-Gliederungen auf. An ihre Stelle traten Schwesternschaften, Kreis- und Ortsgemeinschaften. Die frühere Sanitätskolonne Dorsten hieß nun „Bereitschaft Recklinghausen Land 2“. 1947 fand der Neuaufbau des „Ortsvereins für den Amtsbezirk Hervest-Dorsten des Deutschen Roten Kreuzes“ statt. Aufgabengebiete waren u. a. Schulspeisung, Suchdienst, Sammeltätigkeit. Aufbruchstimmung kennzeichneten die 1950er-Jahre. 1967 wurde der DRK-Ortsverein Wulfen gegründet. Von 1973 bis zu seinem Tod im Jahr 2007 leitete Dr. Karl-Christian Zahn, Stadtdirektor und Bürgermeister, als ehrenamtlicher Vorsitzender den Stadtverband. Seit 1980 hat das DRK sein Domizil an der Borkener Straße mit den Aufgabengebieten: Erste Hilfe, Ausbildung in Erster Hilfe, Kindertransporte, Sanitätswachen, Blutspendedienst, Ferienhilfswerk, Suchdienst, Betreuung von Senioren, Ärztlicher Notfalldienst, Katastrophenschutz, Breitenausbildung (Erste-Hilfe-Kurse), Behindertenfahrdienst, Mobiler Bücherdienst, Kleiderkammer, Jugendrotkreuz  u. a.


Quelle:
Marion Zerressen (Taube)/Michael Klein „Deutsches Rotes Kreuz Stadtverband Dorsten 1914-1989. 75 Jahre DRK in Dorsten“, Dorsten 1989.

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