Wulfener Verwaltungsdirektor mit Liebe zur Jagd
1889 in Castrop bis 1972 in Wulfen; Verwaltungsdirektor. – Nach Besuch der Volksschule begann er seine Berufslaufbahn 1903 mit einer Verwaltungslehre und trat 1910 in die Dienste des damals zusammengelegten Amtes Lembeck/Altschermbeck in Wulfen ein, das die Herrlichkeitsdörfer verwaltete. Als Leiter des Hauptamtes war Josef Brauckhoff stets eine wichtige Hilfe für die Bürgermeister der Gemeinden und Chefs der Verwaltungsämter. 1938 erhielt er die Amtsbezeichnung Verwaltungsdirektor und war bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1954, ein Jahr nach seinem 50-jährigen Dienstjubiläum, in diesem Amt tätig. 
Brauckhoff war ein Verwaltungsbeamter der alten Schule, der die drängenden Probleme der Zeit nicht mit studiertem Wissen theoretisch zu lösen versuchte, sondern mit beiden Beinen im Leben stand. Das musste er, denn in seine Dienstzeit fielen der Erste Weltkrieg, die Notjahre der Weimarer Republik, die nationalsozialistische Zeit und dann der Wiederaufbau. In den 51 Dienstjahren hatte er es mit der kaiserlich-königlichen Verwaltung zu tun, mit dem Ersten Weltkrieg, mit dem misslungenen Versuch, eine Republik zu etablieren, der NS-Diktatur und den Demokratisierungsverordnungen der Alliierten. Josef Brauckhoff engagierte sich stets für die Bürger und hatte deshalb viele Ehren- und Nebenämter bekleidet. So war er in Wulfen führend in der Freiwilligen Feuerwehr tätig, gründete und leitete jahrzehntelang den Obst- und Gartenbauverein. Seine Leidenschaft galt der Natur und der Jagd. Über 29 Jahre lang war er Vorsitzender der Wulfener Jagdgenossenschaft und beteiligte sich auch an der Gestaltung des Heimatkalenders der Herrlichkeit Lembeck. – Josef Brauckhoff starb am 9. Dezember 1972 im 83. Lebensjahr.
