Arbeitslosigkeit und Corona-Pandemie (II)

Juli 2020: Zahlen im Kreis Recklinghausen und in Dorsten haben zugenommen

Die Arbeitslosigkeit im Kreis Recklinghausen hat im Juli 2020 weiter zugenommen. Die entsprechende Quote ist um 0,2 Punkte auf 9,5 Prozent gestiegen. Als Grund wurden die Ausläufer der Corona-Pandemie gepaart mit dem Beginn der Sommerferien genannt. Frappierend ist vor allem der Jahresvergleich: Im Juli 2020 waren im Arbeits-Agenturbezirk Recklinghausen 30.900 Menschen arbeitslos – das sind knapp 4700 oder 17,9 Prozent mehr als im Juli 2019. Darunter 2985 Männer und 1713 Frauen mehr als im Juli 2019. Weiter verlautete, dass ohne das Instrument der Kurzarbeit die Lage noch drastischer ausgefallen wäre. Im Kreis waren seit Anfang März 26 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von Kurzarbeit betroffen – bzw. betroffen gewesen.

Kurzarbeit Mitte 2020: Nur noch 56 Neumeldungen

Die Kurzarbeit steigt im Kreis kaum noch, im Juli sind nur 56 Neumeldungen hinzugekommen. Insgesamt sind seit Anfang März 2020 knapp 4800 Anzeigen auf Kurzarbeit für 45.758 Beschäftigte registriert worden. Allein im März wurden 1899 Anträge für 9552 Beschäftigte gestellt. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 zeigten im Kreis lediglich knapp 680 Betriebe für annähernd 9100 Menschen Kurzarbeit an. Wie es mit der Arbeitslosigkeit weitergehen wird, hängt von den politischen Entscheidungen nach den Sommerferien ab. Zugenommen hatte die Arbeitslosigkeit im Juli 2020 speziell bei den jungen Leuten unter 25 Jahren um 15,5 Prozent. Aber auch das ist nicht untypisch für den Sommer, wenn Schullaufbahnen oder Ausbildungen beendet werden. Dann kommt es zu einer Übergangsarbeitslosigkeit, wenn jemand nicht nahtlos übernommen wird. Im Juli 2020 suchten gut 1400 junge Leute eine Lehrstelle.

Arbeitslosenquoten in den Kreisstädten

Gladbeck 12,5  % (+  0,3); Recklinghausen 11,0  % (+  0,3); Herten 10,6  % (+ 0,3); Marl 10,4  % (+  0,1); Datteln 9,2  % (+ 0,2); Oer-Erkenschwick 9,0  % (+  0,2); Castrop-Rauaxel 8,9 % (+ 0,1); Dorsten 7,4  % (+ 0,1); Waltrop 5,9 % (+ 0,2); Haltern 4,1  % (+-  0); Kreis Recklinghausen 9,5  % (+  0,2).

Zahl der Dorstener Arbeitslosen stieg zur Ferienzeit

Die Arbeitsagentur verzeichnete im Juli 2020 für Dorsten erneut einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 7,4 Prozent. Der Wert stieg damit gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent. Vor einem Jahr betrug die Quote noch 6,3 Prozent. Im Juli 2020 waren demnach in Dorsten 2975 Menschen arbeitslos gemeldet gegenüber 2933 im Vormonat und 2527 im Juli 2019. Darunter waren 1.604 Männer und 1371 Frauen. Die Zahl der Ausländer ohne Job stieg von 611 auf 616, im Mai 2019 lag sie noch bei 485.

Arbeitslosenquote stagnierte zum Jahreswechsel 2020/21 bei 6,9 Prozent

Die Arbeitsagentur verzeichnet für Dorsten im Dezember eine Stagnation der Arbeitslosenquote bei 6,9 Prozent. Vor einem Jahr betrug die Quote 5,9 Prozent. Im Dezember 2020 waren demnach in Dorsten 2.756 Menschen arbeitslos gemeldet gegenüber 2.771 im Vormonat und 2.819 im Oktober 2019. Darunter waren 1.498 Männer und 1.258 Frauen. Die Zahl der Ausländer ohne Job liegt bei 524, im November 2019 lag sie bei 542. Im Dezember 2020 zählte der Agenturbezirk Recklinghausen 28.989 arbeitslose Menschen und damit 91 mehr als im November (+0,3 Prozent) und 3.793 mehr als im Dezember vor einem Jahr (+15,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagnierte bei 8,9 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 7,7 Prozent.

Siehe auch: Arbeitslosigkeit 1930/31
Siehe auch: Arbeitslosigkeit und Corona-Pandemie (I)
Siehe auch:
Arbeitslosigkeit (Artikelübersicht)


Quelle: DZ am 31. Juli 2020

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