Agathakirche – Baustelle 2022

Von Ostern bis Jahresende Renovierung des Innenraums mit neuer Elektrik

Pfarrer Dr. Stephan Rüdiger im Innenraum inmitten der Renovierung; Foto: DZ

„Baustellenbetrieb“ stand auf dem Schild am Kirchenportal der St. Agathakirche. Von Ostern bis Weihnachten 2022 war Dorstens Stadtkirche eine Baustelle. Mit einem Millionenaufwand wurde die gesperrte Kirche über Monate hinweg saniert. In der Kirche selbst sah man auf den ersten Blick nur noch Gerüste, sieben Stockwerke, bis unter die Decke. Der Stufenberg mit dem Tabernakel war demontiert. Den Stufenberg wird es nicht mehr geben, das künstlerisch gestaltete Sakramentshaus kam später in die ehemalige Kreuzwegkapelle. Die dortigen Kunstwerke von Schwester Paula waren in der Krypta verstaut worden und schmücken seit Ende 2022 wieder die Seitenwände der Kirche. Die Holzbänke waren zusammengeschoben und mit dicken Planen verdeckt worden. Sie wurden restauriert. Nach wochenlangen Vorbereitung konnten die Handwerker mit ihrer Arbeit beginnen, wie zum Beispiel die Firma Tewes aus Münster. Der Malerbetrieb ist spezialisiert auf Kirchen. Die Fachleute tünchten die fast 20 Meter hohen Wände in schlichtes Weiß, nachdem mit einem Spezialschwamm die oberste Farbschicht wegradiert worden war. Anschließend wurden die Wände grundiert und schließlich zweimal gestrichen. Dazu waren schätzungsweise 1000 Kilo Farbe notwendig. Auch die gesamte Elektrik wurde erneuert, sie stammte noch aus der Nachkriegszeit. Die großen Kronleuchter bekamen LED-Lampen, die Kirche erhielt ein neues Lichtkonzept. Die Aufsicht über diese Arbeiten führte der Dorstener Architekt Ralf Badura, der schon mehrere Kirchen saniert hatte und als ausgewiesener Fachmann gilt. – Die Gläubigen der Innenstadt wichen zu Gottesdiensten seit Ostern auf die St. Nikolauskirche auf der Hardt aus.

St. Agatha feierte an Weihnachten 2022 musikalisch den Wiedereinzug

Nach einem dreiviertel Jahr Renovierungszeit erstrahlte das Innere der Agatha-Kirche zur Weihnachtszeit 2022 wieder in vollem Glanz. Dies wurde in den Weihnachtstagen vor allem mit musikalischen Aufführungen gefeiert. Am ersten Weihnachtag am die Choralschola zum Einsatz, während das Weihnachtshochamt am zweiten Feiertag von der „Neuen Kantorei“ gestaltet wurde. Die „Spatzenmesse“ von Mozart wurde von Chor, den Solisten Katharina Gerlings (Sopran), Sandra van Gemert (Alt), Zheng Xu (Tenor) und Dashuai Jiao (Bass) gesungen. Es spielte dazu ein Kammerorchester aus Mitgliedern der „Neuen Philharmonie Westfalen“. Aus Anlass der Wiedereröffnung veranstaltete am 27. Dezember die Kirchenmusikstiftung St. Agatha als Organisatorin ein Konzert aller Chöre an St. Agatha:  Mädchenchor, Choralschola, Neue Kantorei und auch der Kammerchor „Cantus Dorsten“. Jede Formation mit ihrem eigenen Stil und eigenen Werken, aber auch gemeinsam gestaltete doppelchörige Werke wurden präsentiert. Es war eine musikalische Zeitreise durch Jahrhunderte und verschiedene Länder Europas, während der Mädchenchor und die „Neue Kantorei“ englische „Carols“ und Arrangements klassischer Weihnachtslieder singen, widmet sich der Kammerchor dem deutschen Barock mit Buxtehudes Kantaten „In dulci jubilo“ und „Fürchtet euch nicht“ sowie zeitgenössischen Chorwerken über traditionelle Weihnachtslieder der englischen Chortradition.

Siehe auch: Agatha (Artikelübersicht)


Quelle: Stefan Diebäcker in der DZ vom 26. Juni 2022

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