Wienbecker Mühle

Abgebrannt, versetzt, mehrmals renoviert und verkauft

Wienbecker Mühle

Einstige Wienbecker Mühle

Zu den Regalen des Fürstbischofs von Münster gehörte auch der Mühlengerechtsame. Im Kerngebiet der Herrlichkeit Lembeck verfügten die Herren von Lembeck über vier Wassermühlen: Walkmühle (Tüshaus-Mühle), Midlicher Mühle, Mühle an der Ellefarth (Rhader Mühle) und die Wienbecker Mühle (auch Wienbeck-Mühle), die zuletzt an der B 58 in Höhe Abzweig der Chaussee zum Schloss lag und 1975 offensichtlich durch Brandstiftung völlig abbrannte. Ursprünglich lag sie innerhalb der Hovesaat des Hofes zu Wulfen („Teichwiese“). Vermutlich ist die Mühle im 16. Jahrhundert nach Westen in die Heide verlegt worden, wo das Wasser des von Lembeck kommenden Baches ausgenutzt werden konnte. Das Mühlengebäude wurde noch einmal versetzt und befand sich ab 1700 unmittelbar am Hofraum der Besitzung Brunn.

Verpachtet an Familie Rössmann

Der Brunn`sche Mühlenhof, Foto: JF

Gutshof und Mühle haben ihren Namen vom Wienbach übernommen. 1708 belebte der frisch nach Lembeck eingeheiratete Freiherr von Merveldt die alten herrschaftlichen Rechte und steigerte die Effizienz der Mühlen. 1712 setzte er die Wienbecker Mühle in Stand und ließ sie durch einen Mühlenknecht versorgen. 1812 verpachtete die Schlossherrschaft die Mühle für jährlich für 415 Taler an die Familie Rössmann. Im Laufe der nächsten 100 Jahre wurde die Mühle mehrmals renoviert, modernisiert und mit neuer Technik ausgestattet, bis sie nach dem Zweiten Weltkrieg ausgedient hatte und das Gebäude samt Einrichtung von der Entwicklungsgesellschaft Wulfen für die geplante Neue Stadt Wulfen gekauft wurde.


Siehe auch:
Mühlen (Artikelübersicht)


Quelle:
Hugo Hölker „Die Wienbeckmühle in Wulfen“ in HK 1987. – Wilhelm Schwiederek „Die herrschaftlichen Mühlen im Gerichtsbezirk Lembeck 1595 und was aus ihnen wurde“ in HK 1990.

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