Vestische – Bus-Tickets

In Fahrzeugen der Vestischen ab 2027 keine Bargeld-Zahlung mehr möglich

Es gibt noch verschiedene Wege zum Bus-Ticket. Aber bald fällt in den Fahrzeugen der Vestischen im Kreis Recklinghausen das Bezahlen mit Bargeld weg. „Bei uns wird es bis zum Ende des Jahres 2026 noch beide Bezahl-Möglichkeiten geben – sowohl mit als auch ohne Bargeld. Ab dem 1. Januar 2027 ist dann nur noch bargeldloses Bezahlen möglich“, erläutert Christoph van Bürk, Sprecher der Vestischen, gegenüber der Presse. Hintergrund der Veränderung ist die Beschlusslage des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), das Bezahlen mit Bargeld in den Fahrzeugen bis spätestens Ende 2026 abzuschaffen. Dies betrifft auch die insgesamt 430 Busse der Vestischen, die im Kreis Recklinghausen, Bottrop und Gelsenkirchen unterwegs sind – denn die Vestische ist Mitglied im VRR. Als Vorteil der neuen Regelung nennt Christoph van Bürk die Entlastung der Fahrerinnen und Fahrer. „Für sie entfällt das Bargeldmanagement, sie müssen nicht mehr Geld wechseln, sammeln, abgeben. Das bedeutet weniger Aufwand.“

„Diskriminierung älterer und behinderter Menschen“

Doch an solchen „cashless“-Plänen gibt es auch Kritik. Nach einer vergleichbaren Ankündigung der Rheinbahn äußerte sich etwa der Düsseldorfer Kreisverband des Sozialverbands VdK. In der „Neuen Ruhr Zeitung“ sieht Peter Ries vom VdK in der geplanten Änderung eine deutliche „Diskriminierung älterer und behinderter Menschen“. Menschen ohne Smartphone bzw. Kredit- oder EC-Karte würden „faktisch vom öffentlichen Nahverkehr ausgeschlossen“, auch mit Blick auf Kinder, die noch kein Smartphone haben, äußert der VdK Bedenken.

Busse der Vestischen sind bereits umgerüstet

Technisch vorbereitet ist die Vestische bereits auf die Umstellung, wie van Bürk betont: „Wir bieten das bargeldlose Bezahlen schon seit März 2023 in allen unseren Bussen an, damals wurden die Fahrzeuge entsprechend umgerüstet.“ Das bargeldlose System funktioniert laut Vestischer mit Debitkarten oder Kreditkarten sämtlicher Sparkassen, Banken und Kreditinstitute sowie mit Smartphones via Apple Pay (iOS) oder Mobiles Bezahlen (Android). Außerdem sind seit September 2024 in den Bussen der Vestischen nur noch Einzeltickets sowie Fahrradtickets erhältlich. Diese Beschränkung auf das Grundsortiment an Fahrscheinen haben die Verkehrsunternehmen im VRR mehrheitlich beschlossen. Ziel der Maßnahme ist wieder, die Busfahrerinnen und -fahrer zeitlich zu entlasten.
Ohnehin ist der Kartenverkauf im Bus durch das Deutschland-Ticket deutlich zurückgegangen, wie Christoph van Bürk berichtet, „um etwa 90.000 Bezahlvorgänge im Monat – von ungefähr 250.000 auf 160.000.“ Der Sprecher weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Wege zum Ticket mannigfaltig sind. So gebe es neben dem Einzelfahrschein zum Beispiel das Deutschland-Ticket und den digitalen Tarif. „Und natürlich kann man sich die Fahrkarten auch weiterhin in einem unserer sechs Kundencenter oder einer unserer etwa 50 Vertriebsstellen kaufen – mit Bargeld“, ergänzt Christoph van Bürk. Er betont: „Das ausschließlich bargeldlose Bezahlen ab 2027 betrifft nur den Kartenkauf im Bus.“


Quelle: RN (DZ) vom 18. Januar 2025

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