Viele Mütter leiden unter der oft auch körperlichen Gewalt ihrer Ex-Partner
Laut einer bundesweiten Befragung der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes leiden viele Frauen auch nach der Trennung von gewaltbereiten Männern unter der Kontrolle des Ex-Partners. Immer wieder sind solche Straftaten auch im Polizeibericht Dorsten zu lesen. Nachzulesen in diesem Lexikon. Um Druck auf ihre Ex-Partnerinnen auszuüben und ihnen zu drohen, werde häufig das Umgangs- und Sorgerecht genutzt, beklagte Terre des Femmes am Dienstag bei der Vorstellung der Ergebnisse. An der nicht repräsentativen Befragung nahmen den Angaben zufolge 848 Frauen teil.
Viele Frauen gaben demnach an, dass der Ex-Partner gedroht habe, ihnen gerichtlich das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder zu entziehen. Als häufigste Formen von Gewalt nach einer Trennung wurden psychische Gewalt, Kontrollverhalten und körperliche sowie finanzielle Gewalt genannt. Die Umfrage habe außerdem ergeben, dass sich gewaltbetroffene Frauen in vielen Fällen durch Institutionen wie Gerichte und Behörden benachteiligt fühlen, hieß es weiter. So hätten viele berichtet, dass die gemeinsamen Kinder von einem Gericht gegen ihren Willen dem Vater zugewiesen worden seien.
Auch die Berliner Rechtsanwältin Farzana Soleimankehl-Hanke, die seit Jahren Mütter vor dem Familiengericht vertritt, berichtet von einer ungerechten Behandlung betroffener Frauen. Gewalt gegen die Kindesmutter spiele bei der Kindeswohl-Beurteilung vor Gericht eine zu geringe Rolle, erklärte sie. „Die Gewalt wird ausgeblendet.“ Das sei die Erfahrung, die sie bei Prozessen dieser Art mache. Die Betroffenen äußerten laut Terre des Femmes den Wunsch, dass Männern, die gegen sie Gewalt ausübten, das Umgangsrecht mit den gemeinsamen Kindern untersagt werde. Auch die Organisation Terre des Femmes forderte, dass der Gewaltschutz betroffener Mütter und Kinder Priorität haben müsse. Hier seien die bisherigen politischen Initiativen nicht ausreichend (dpa).
Kein passender Begriff gefunden.