Klimaziele – Aufschub 2025

EU-Kommission verschont die Autobranche von Strafen bei Verfehlungen

Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Innovationen: Die EU-Kommission hat am Mittwoch ihren Plan zur Bewältigung der Automobilkrise in Europa präsentiert. Automobilkonzerne erhalten mehr Zeit, um die EU-Klimavorgaben zu erfüllen und Milliardenstrafen zu vermeiden. Laut dem vorgestellten Aktionsplan müssen Autobauer die CO₂-Grenzwerte für Pkw und Transporter nicht bereits in diesem Jahr einhalten, sondern können Überschreitungen durch eine Übererfüllung in den Jahren 2026 und 2027 ausgleichen.

„Batterie-Booster-Paket“ soll europäischen Unternehmen helfen

„Wir werden an unseren vereinbarten Emissionszielen festhalten, aber mit einem pragmatischen und flexiblen Ansatz“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. „Unser gemeinsames Ziel ist eine nachhaltige, wettbewerbsfähige und innovative Automobilindustrie in Europa, die unseren Bürgern, unserer Wirtschaft und unserer Umwelt zugutekommt.“ Zudem will die Kommission gezielt in Batterietechnologie, vernetzte und autonome Fahrzeuge sowie den Ausbau der Ladeinfrastruktur investieren. Ein sogenanntes „Batterie-Booster-Paket“ soll europäischen Unternehmen helfen, konkurrenzfähige Fahrzeugbatterien zu produzieren.

Maßnahmenpaket mit bewährten Anreizsystemen

Um den Verkauf von Elektroautos anzukurbeln, plant die EU-Kommission ein Maßnahmenpaket mit bewährten Anreizsystemen aus verschiedenen Mitgliedstaaten. So könnten EU-Staaten animiert werden, mit steuerlichen Vorteilen und neuen Kaufprämien E-Autos attraktiver zu machen. Auch direkte finanzielle Förderungen durch die EU werden geprüft. Noch offen ist, ob es eine Ausnahmeregelung für das geplante Verbrenner-Aus geben wird. Ursprünglich hatte sich die EU darauf geeinigt, dass ab 2035 nur noch emissionsfreie Neufahrzeuge zugelassen werden. Doch eine geplante Überprüfung könnte eine Ausnahme einführen. In der Diskussion ist eine Ausnahme für Fahrzeuge, die mit E-Fuels betrieben werden. Dieser Kraftstoff ist allerdings bisher nicht marktreif.


Quelle: Sven Christian Schulz in RN (DZ) vom 6. März 2025

Share on FacebookTweet about this on TwitterShare on Google+Email this to someone

Dieser Beitrag wurde am veröffentlicht.
Abgelegt unter: , Klima, Klimaschutz