Furor Normannicus

„Normannische Raserei“ treibt in Wulfen fröhliche Urständ

Reiter der Normannen

Reiter der Normannen

„Furor Normannicus“ ist eine in Nordrhein-Westfalen beheimatete Interessensgemeinschaft, die auf die historische Darstellung der normannischen Geschichte spezialisiert ist. Der Großteil der Gründungsmitglieder stammt aus Wulfen. Der Verein wurde 1999 als Hobby-Projekt gegründet und bestand damals aus zehn Mitgliedern, die sich neben dem Studium und der Arbeit dem geschichtlichen Thema „Normannen“ widmen wollten. Erfahrungen waren zuvor in anderen Mittelaltergruppen gesammelt worden. An dem Projekt beteiligt sind Bürger aus allen Berufszweigen wie Lehrer, Historiker, Arbeiter, Kaufleute, Studenten. Derzeit (Stand 2011) hat „Furor Normannicus“ 20 aktive Mitglieder.

Im Gebet: „Herr, befreie uns von der Raserei der Nordmannen“

Im MIttelalter unterwegs

Im MIttelalter unterwegs; Foto: Christian Gruber

Der lateinische Name Furor Normannicus („Normannische Raserei“) bezieht sich auf ein englisches Gebet aus dem 9. Jahrhundert. Es beginnt mit den Worten „A furore normannorum libera nos domine“ („Herr, befreie uns von der Raserei der Nordmannen“) und ist als Reaktion auf die Wikingerüberfälle auf die britischen Inseln in jener Zeit entstanden. Obwohl Furor Normannicus eine spätere Epoche darstellt, wurde der Name wegen der historischen Verwandtschaft der Normannen mit Wikingern und der militärhistorischen Elemente in der Darstellung (Rittertum) gewählt. Der Name der Gruppe „Furor Normannicus“ ist markenrechtlich geschützt. „Furor Normannicus“ bemüht sich um eine möglichst authentische Darstellung der historischen Ausrüstung normannischer Menschen in einem Reiselager am Ende des 12. Jahrhunderts, wobei der niedere Adel den Schwerpunkt bildet. Es werden aber auch andere Stände dargestellt. Wichtiger Leitgedanke der Gruppe ist die Vermittlung von Wissen. Besuchern wird auf Veranstaltungen die Möglichkeit gegeben, sich neben dem Lagerleben und Kampfausrüstungen auch über geschichtliche Zusammenhänge zu informieren. Zu diesem Zweck arbeitet „Furor Normannicus“ mit lokalen Heimatvereinen und Schulen zusammen.

Wandern in historischer Kleidung durch Wald und über Wiesen

Dem Herrn Ritter sei gegrüßt; Foto: Wulfen-Wiki (2009)

Herrn Ritter, seid gegrüßt; Foto: Wulfen-Wiki (2009)

Die Gruppe trainiert einmal im Monat in einem privaten Waldstück in Altwulfen historisches Fechten. Das Training ist öffentlich, Zuschauer sind willkommen. Regelmäßige Gäste sind auch Mitglieder anderer historischer Vereine, die zum Teil aus Düsseldorf oder Bielefeld anreisen. Gemeinsame Wanderungen durch Wald und Flur gehören seit 2008 zu den Aktionen, die „Furor Normannicus“ in der Umgebung von Wulfen durchführt. Das Kunstwort „Gewanderung“ (von „Gewand“ und „Wanderung“) besagt, dass in historischer Kleidung gewandert wird. Auf den Wegen werden zudem historisch interessante Wegmarken besucht, etwa der Galgenberg oder der Standort des mittelalterlichen Klosters Marienborn in der Hohen Mark. Neben der Gestaltung von Unterrichtsstunden an verschiedenen westfälischen Schulen tritt die Gruppe seit 2003 vor allem beim alljährlichen Museumsfest am Dinslakener Voswinckelshof auf. Die Wulfener Gruppe wurde bereits in mehreren Fernsehberichten (WDR) porträtiert.


Quelle:
Gekürzt entnommen Christian Grubers Wulfen-Wiki.

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