Carolinum

Bischöfliches Knabenkonvikt bestand nur 18 Jahre lang

Gebäude Carolinum 1905

Gebäude Collegium Carolinum am Ostwall 1905

Das „Gymnasialalumnat Collegium Carolinum“ war ein am Ostwall 1904 eingerichtetes bischöfliches Gymnasialkonvikt für das Gymnasium Petrinum (Schülerheim), das der damalige Schulleiter Dr. Wilhelm Schwarz kurz vor seinem Abschied gründete. In erster Linie sollte mit dem Gymnasialalumnat die Hebung des Bestandes der unteren Klassen, die fürs Erste einen noch zu geringen Zugang aus der einheimischen Bevölkerung hatte. untergebracht werden. Doch ab 1905 wohnten auch ältere  Schüler im Konvikt. Der geistliche Präses Julius Göttke aus Oldenburg kaufte 1904 drei Privathäuser am Ostwall und baute sie zu einem Konvikt um. 1913 gab es wegen Raummangels bereits zwei Konvikte, das Stadtkonvikt am Ostwall für die jüngeren Jahrgänge und das „Burgkonvikt“ für die Älteren im späteren Annastift. Den Haushalt besorgten anfangs weltliche Kräfte, später Schwestern aus Hiltrup und Schwestern der Hl. Familie. Von 1913 bis 1915 waren Präfekten: Tipkemper, bis 1916 Peters, Firmenich, Baum und Hammerstein, von 1917 bis 1918 Witte, Baum und Humpertz. Verschiedene dieser Präfekten kamen von auswärts, waren teilweise Geistliche (ohne Studium), teils säkularisierte Ordensleute, mit denen Stadtpfarrer Ludwig Heming von St. Agatha „viel Unangenehmes erlebte“. 1919 wurde das Konvikt privatisiert und ging in die Hände eines Herrn Schlabig über, der dem geistlichen Stand nicht angehörte, und das Haus bis 1922 unterhielt. Präfekten in dieser Zeit waren Witte, Janssen, Dr. Lampe, Junglehrer Ropmann, Pfarrer i. R. Birkle, Assessor Dr. Voß und Pater Wollenweber.  Die Bewohnerzahlen schwankten jährlich zwischen 47 (1904), 94 (1914) 59 (1917), 18 (1921 und 4 (1922). 1922 wurde das Carolinum aufgelöst und im Hauptgebäude am Ostwall das Schöffengericht untergebracht. Nur einige Meter weiter nördlich lag das Gefängnis. Andere Häuser des ehemaligen Knabenkonvikts gingen in privaten oder städtischen Besitz über.

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