Brahms-Chor

Gelebte Kontinuität und Erneuerung der „Kraft des gesungenen Wortes“

Brahms-Chor Dorsten

Brahms-Chor Dorsten; Foto entnommen der Homepage des Chors

Seit der Gründung des Brahms-Chores Dorsten im Jahr 1994 steht „die Pflege anspruchsvoller weltlicher und geistlicher Chormusik a cappella und mit Instrumentalbegleitung“ im Mittelpunkt. Als freier und privater Chor müssen die Mitglieder neben der musikalischen auch die finanzielle Verantwortung von Konzertveranstaltungen übernehmen, unter Umständen ein Risiko mit ungewissem Ausgang. Wenn sich der Brahms-Chor mit diesem Konzept in einer von Vielfalt und oft auch von Konkurrenz gekennzeichneten Kulturlandschaft nun schon so lange behaupten kann, dann ist diese Tatsache schon etwas Besonderes. Es ist Ausdruck einer Musikbegeisterung, die „Akzente im Dorstener Konzertleben“ (Dorstener Zeitung) setzt und immer mit der adäquaten Resonanz des Publikums rechnen kann. So blickt der Brahms-Chor auf zahlreiche Konzerte nicht nur in Dorsten zurück. Das erarbeitete Repertoire der letzten Jahre umfasst u. a. chorsinfonische Meisterwerke und zahlreiche Themenkonzerte, die jeweils eine Auswahl von Chorstücken vom Frühbarock bis zur Moderne präsentieren und damit den Anspruch und die Vielseitigkeit des Chores unterstreichen. So ist das Bestehen des Brahms-Chores in der schnelllebigen Zeit ein Sinnbild für gelebte Kontinuität, aber auch für Erneuerung der „Kraft des gesungenen Wortes“ (Dorstener Zeitung). Das Hauptanliegen des Chores, weiterhin musikalische Akzente in und für Dorsten zu setzen, will immer Anspruch und Herausforderung der musikalischen Arbeit des Chores sein und bleiben.
Der Chorleiterwechsel im Dezember 2001 von Ludwig Wegesin zu Alfred Schulze-Aulenkamp brachte dem Chor neue musikalische Impulse. Die bestehende Vielfalt wurde um Werke zeitgenössischer Komponisten vor allem aus Skandinavien und dem Baltikum erweitert. Das Singen in der jeweiligen Landessprache ist zwar für den Chor mit seinen rund 40 Mitgliedern eine Herausforderung, aber für die angemessene Interpretation unabdingbar und im Zusammenhang mit der musikalischen Formensprache eine künstlerische Einheit, die dem Konzertpublikum vermittelt werden soll.
Alfred Schulze-Aulenkamp wurde 1961 in Bonn geboren und studierte Schulmusik, Chorleitung, Germanistik und Musikwissenschaften in Köln und Bonn. Nachdem er knapp 30 Jahre an der städtischen Musikschule Gelsenkirchen tätig war, brachte er seine Erfahrungen inzwischen auf Landesebene als Referent beim Landesverband der Musikschulen NRW e. V. ein. Ein wichtiges Anliegen seiner chorischen Arbeit ist die Beschäftigung mit einem möglichst vielfältigen Repertoire sowie die beständige Einbeziehung von chorischer Stimmbildung. Der Brahms-Chor Dorsten veröffentlichte im März 2023 eine neue Homepage zur Intensivierung der musikalischen Arbeit. Die Gewinnung neuer Sänger hat dabei oberste Priorität.Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung wurde der Vorstand für zwei weitere Jahre bestätigt. So konnte der Vorsitzende Martin Fleckenstein bereits sein 20-jähriges Jubiläum feiern. Auch die anderen Mitglieder des Vorstands (Barbara Sibilitz, Berenike Flott-Rahmel, Simone Juste und Christoph Schneppe) blicken auf ein langjähriges Engagement im Vorstand zurück.

Brahms-Chor Dorsten bot 2023 ein Konzert mit exzellentem Gesang

Das Requiem von Gabriel Fauré stand am 5. November 2023 im Zentrum des Konzerts des Brahms-Chores Dorsten in der Bonifatiuskirche in Holsterhausen. Ein Requiem, eine Totenmesse, im düsteren Monat November. „Es gibt gerade jetzt zu viele Tote auf der Welt“, sagte der Vorsitzende des Brahms-Chores, Martin Fleckenstein, zur Begrüßung mit Anspielung auf die aktuellen Kriege. „Aber gerade darum wollen wir mit diesem Konzert Trost und Hoffnung spenden.“ Die rund 60-minütige Musik der 30 Sängerinnen und Sänger hüllte alle 150 Zuhörerinnen und Zuhörer in den Mantel des Vertrauens auf Menschlichkeit und Frieden. An der Orgel spielte Christian Gerhart, es sangen die Solistin Evelyn Ziegler und der Bass-Solist Gregor Finke. Alfred Schulze-Aulenkamp, langjähriger Dirigent und künstlerischer Leiter des Brahms-Chores, hatte ein rein französisches Programm zusammengestellt. Begleitet wurde der Chor von Christian Gerhart an der Orgel. Nicht die Kirchenorgel von St. Bonifatius, sondern ein mobiles Instrument, als freundliche Leihgabe der Neuen Philharmonie Westfalen. César Francks „Domine, non secundum“ eröffnete den Abend. Weitere Chorstücke: „Laboravi“ von Jean-Philippe Rameau, das Solo „Au matin“ von Louis Vierne zu hören. Vor dem Requiem von Gabriel Fauré aus seiner Feder waren „Tu es Petrus“ und „Cantique de Jean Racine“. Bass-Soli wurden an dem Abend von Gregor Finke gesungen.

Siehe auch: Gesangsvereine


Quelle: Homepage des Brahms-Chores.

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