Bienen-Hotels

Emschergenossenschaft will im Kreis Recklinghausen die Artenvielfalt fördern

Die Emscher-Renaturierung hat dazu beigetragen, dass sich die Artenvielfalt seit Anfang der 1990er-Jahre nahezu verdreifacht hat. Zahlreiche Tierarten sind wieder in und an der Emscher zu finden: Längst haben Forellen, Groppen und Stichlinge das Gewässer als Lebensraum wiederentdeckt. Nun sollen auch die Insekten folgen. Um das zu fördern, stellt die Emschergenossenschaft Bienen-Hotels im Kreis Recklinghausen auf. Das erste dieser Art wurde bereits von der Emschergenossenschaft an Landrat Bodo Klimpel im Mai 2021 überreicht. Denn nicht nur im Fluss, sondern auch an den Ufern kann sich die Fauna mittlerweile sehen lassen. Der Eisvogel als Indikator einer guten Gewässerqualität fühlt sich mittlerweile an der Emscher und ihren Nebengewässern genauso wieder zuhause wie die Gebirgsstelze und die Blauflügelige Prachtlibelle. Ideen für Orte im Kreis Recklinghausen gibt es bereits reichlich wie der Hellbach, Resser Bach oder das Emscherland-Areal am Wasserkreuz Castrop-Rauxel/Recklinghausen.
Der in den Bienen-Hotels eingebaute Tonstein wurde von einem regionalen Wildbienenexperten entworfen und in Handarbeit angefertigt. Bis zu 1500 Bienen unterschiedlicher Arten finden darin Platz. Durch ergänzende Holzrahmen erhält der Stein einen zusätzlichen Witterungsschutz und hindert Fressfeinde am Öffnen der Nestverschlüsse. Aus der Erfahrung des Herstellers ist bekannt, dass der Bienenstein in der Regel im ersten Jahr angenommen wird. Über den Sommer hinweg legen die Wildbienen ihre Nester an und tragen ausreichend Winterproviant für ihre Larven heran. Im Winter bleiben die Gänge verschlossen, bis im darauffolgenden Jahr die jungen Bienen ausfliegen

Stichwort Biodiversitätsinitiative

Dem drastischen, weltweiten Rückgang der Artenvielfalt will der öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsverband Emschergenossenschaft entgegenwirken und die Biodiversität an Gewässern und auf verbandseigenen Anlagen stärken. Der ökologische Gewässerumbau im Emscher-Gebiet, die nachhaltige Nutzung vieler wasserwirtschaftlicher Anlagen und das gezielte Wiederansiedeln von selten gewordenen Fischarten sind Beispiele. Biodiversität ist ein Kernbestandteil des Programms „Lebendige Gewässer“, das an Gewässern wie Auen umgesetzt wird. Insgesamt hat sich im Zuge der ökologischen Verbesserung der Emscher die Artenzahl gewässerlebender wirbelloser Tiere im Emscher-Gebiet etwa verdreifacht.

Siehe auch: Bienen
Siehe auch: Imker
Siehe auch: Insektenhotels


Quelle: Randolf Leyk in DZ vom 1. Juni 2021

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