Weihnachtstourismus nach Rom

Seit Jahren traditionelles Anliegen auch von Dorstenern: Weihnachten in Rom

Wie überall in Europa, steht die italienische Hauptstadt Rom und der Vatikan als Touristenziel auch in deutschen Prospekten als Touristen-Ziel. Immer wieder werden auch in Dorsten Reisen nach Rom unter religiösen Gesichtspunkten angeboten. Allein in  neun Prospekten von Reise-Unternehmen standen 23 Reisen aus NRW nach Rom mit Reisezufahrt aus Dorsten. Eine Recherche ergab, dass auch viele Dorsten diese Tourismus-Angebote Jahr für Jahr in Bussen oder Zügen annehmen. Genaue Zahlen waren aus Geschäftsgründen der Anbieter nicht zu erfahren. Wie zu erfahren war, wird je nach Wetterlage auch im eigenen Auto gefahren. Wie heißt doch der historische Spruch: Viele Wege führen nach Rom! Es gibt aber auch noch andere Schlagwörter bezüglich Rom. Aus dem 5. Jahrhundert ist der Spruch „Roma locuta est, causa finita est“ (Rom hat gesprochen, die Sache ist erledigt) und in der Deutsch-katholischen Partei“ wurde 1848 das Schlagwort „Los von Rom“ geprägt.
Die italienische Hauptstadt und der Vatikan rechnen zum Heiligen Jahr (2025) mit 35 Millionen Touristen. Die katholische Kirche feiert dabei auch eine Premiere – erstmals gibt es ein Maskottchen. So wurde es kurz vor Weihnachten 2024 auch im Vatikan zunehmend digital. Papst Franziskus weihte eine Webcam ein, die vor dem Grab des Heiligen Petrus im Petersdom angebracht ist und das Grab des Apostels 24 Stunden am Tag streamen soll. Eine weitere Webcam soll ab dem 24. Dezember auch Livebilder der Porta Santa übertragen, der Heiligen Pforte in der Fassade des Petersdoms, die der Papst am 24. Dezember 2024 zu Beginn des Heiligen Jahres 2025 aufstoßen wird.

Der Missetaten entledigen

„Giubileo“, nennt man das Heilige Jahr 2025 in Rom, es ist in aller Munde. Das hat auch mit den architektonischen Veränderungen in der Stadt zu tun, die das Jubiläum mit sich bringt. Bis zu 35 Millionen Besucher werden zum Jubeljahr erwartet, es ist ein nie da gewesener Ansturm. Der Vatikan veranstaltet alle 25 Jahre so ein Heiliges Jahr. Das letzte Mal im Jahr 2000, Johannes Paul II. war noch Papst und es kamen 24,5 Millionen Pilger. Mit dem Durchschreiten der Heiligen Pforte geht nach katholischer Tradition ein Sündenablass einher, Gläubige können sich also bei einem Rom-Besuch ihrer vermeintlichen Missetaten entledigen. In der Praxis wird Rom sich dann in einem friedlichen Belagerungszustand befinden. Mit mehreren Hundert Baustellen und Renovierungsarbeiten will sich auch die Stadt in Schale werfen, die Römerinnen und Römer sind angesichts der vielen Hindernisse, Absperrungen und Staus derzeit noch frustrierter als sonst.
Der Vatikan hat dabei kein Nachsehen, für ihn ist das Heilige Jahr ein besonders ersehnter Anlass, die eigene Botschaft zu verbreiten. Die Organisatoren um Erzbischof Rino Fisichella haben diesmal deshalb alle Register gezogen. Ganz in der Linie weltweit beachteter Sport-Events hat sich das Annus Sanctus nicht nur ein Motto („Pilger der Hoffnung“), sondern sogar ein Maskottchen gegeben. Ab sofort ist das Pilger-Maskottchen mit Namen „Luce“ (Licht) in Rom unterwegs. Die kleine Figur im japanischen Manga-Stil hat große tiefblaue Augen, Kapuze, Pilgerstab und ein Kreuz um den Hals. Erzbischof Fisichella erklärte bei der Vorstellung, die Figur solle zum „Dialog zwischen den Generationen“ beitragen.

Plätze im Vatikan kaum wiederzuerkennen

Auch das weltliche Rom hat sich vorbereitet. Zwar ist die Piazza Pia zwischen Engelsburg und der zum Vatikan führenden Via della Conciliazione immer noch hinter Absperrgittern versteckt. Wer aber seinen Kopf hindurch steckt, erkennt den Ort der größten Verwandlung kaum wieder. Wo noch vor Monaten Autos hupten und verunsicherte Touristen die Straße zu überqueren versuchten, tut sich am Tiberufer ein fertig gepflasterter großer Platz auf, der künftig auch für Veranstaltungen genutzt werden soll. Am 20. Dezember will Bürgermeister Roberto Gualtieri den Platz einweihen. Von den bis zu 35 Millionen Touristen, die wegen des Heiligen Jahres nach Rom kommen, werden Schätzungen zufolge mindestens zehn Millionen auch andere Städte besuchen.


Quelle: U. a. Julius Müller-Meiningen in RN vom 16. Dezember 2024

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