Lokale Agenda 21 Dorsten

Aktionsgemeinschaft zur Hilfe für Menschen, Natur und Klima

Dahinter verbirgt sich ein von der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro herausgegebene Handlungsanleitung für Staaten und Städte zur Verbesserung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Bedingungen. Die Agenda muss vor Ort in jeder einzelnen Kommune umgesetzt und entwickelt werden. Im UNO-Papier heißt es u. a.:

„Jede Kommunalverwaltung soll in einen Dialog mit ihren Bürgern, örtlichen Organisationen und der Privatwirtschaft eintreten und eine kommunale Agenda 21 beschließen, durch Konsultation und Herstellung eines Konsenses von ihren Bürgern und örtlichen Organisationen, von Bürger-, Gemeinde- Wirtschafts- und Gewerbeorganisationen lernen und für die Formulierung der am besten geeigneten Strategien die erforderlichen. Informationen erlangen …“

Ingsesamt schlossen sich über 600 Gemeinden zusammen

Um die Agenda umzusetzen, wurde erstmals eine Aktionsgemeinschaft der in Dorsten tätigen Initiativgruppen gebildet, die sich in einer Broschüre „Lokale Agenda 21 – das, was zu tun ist“ vorstellten. Kirchliche Eine-Welt- und Dritte-Welt-Gruppen dokumentieren ihre Arbeit genauso wie die Katholische Arbeiternehmerbewegung (Hilfe für Rumänien), die Iringa-Hilfe e. V. (Hilfe für Menschen im Hochland von Tansania), das Deutsche Aussätzigenhilfswerk, Aktionsgemeinschaft Dorsten, der Freundeskreis Nicaragua, amnesty international-Gruppen, die Verbraucher-Zentrale NRW, Beratungsstelle Dorsten, der Ghana-Kreis von St. Urbanus, die Kinderhilfe Osorno. Bereits 1992 ist Dorsten dem 1990 gegründeten Verein „Klima-Bündnis“ beigetreten, ein gemeinnütziger Zusammenschluss von 600 Gemeinden in Deutschland und den Niederlanden. Die Stadtverwaltung bringt sich in die Agenda ein mit ökonomischen und sozialverträglichen Aspekten bei Neuaufstellungen der Flächennutzungspläne und bei Verkehrsentwicklungskonzepten, mit der Förderung der geplanten Solarsiedlung Holsterhausen, Flächenrecycling durch Bodensanierung und höherwertigeren Nutzung, um Umweltbelastungen zu verringern und verunreinigte Flächen zu beseitigen, mit Ausweisung von Vorranggebieten zur Nutzung der Windenergie, mit ökologischen Bauen und Sanierung belasteter städtischer Gebäude durch PVC und FCKW. Seit 1999 stellen in der Innenstadt jährlich einmal am „Tag der lokalen Agenda“ Stadt und beteiligte Gruppen ihre Programme vor und informieren rund um das Thema.

Nachhaltige Entwicklung mit Rücksicht auf Belange der Umwelt

Das Prinzip der Nachhaltigkeit wurde erstmals 1713 von Hans Carl von Carlowitz, Oberberghauptmann am kursächsischen Hof in Freiberg (Sachsen), formuliert, doch es wurde in den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten weitestgehend missachtet. Erst seit dem „Erdgipfel“ 1992 in Rio de Janeiro, ist nachhaltige Entwicklung (sustainable development) ein Ziel, das mehr und mehr Eingang findet in die Köpfe und das Handeln der Menschen, Verwaltungen und Betriebe. Auslöser ist die Erkenntnis, dass es in einer Welt mit viel Armut und Umweltschäden keine gesunde Gesellschaft oder Wirtschaft geben kann. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung muss ihren Kurs ändern und mehr Rücksicht auf die Belange der Umwelt nehmen. Schon vor der Rio-Konferenz hat es verschiedene Schritte eines gemeinsamen internationalen Vorgehens zum Schutz der Umwelt gegeben: Stockholmer UNO-Konferenz für menschliche Umwelt 1972 und die  Gründung der Sachverständigenkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (1983). Nach der Rio-Konferenz folgten weitere Schritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung. Zehn Jahre nach Rio kam die Staatengemeinschaft im Jahre 2002 in Johannesburg zum Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung zusammen.

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