Schürmann, Familie

Ursprung war der gleichnamigen Bauernhof in der Buchenhöfe in Wulfen

Großelterngeneration mit Heinrich und Josephine Schürmann um 1930; Foto: privat

Großelterngeneration mit Heinrich und Josephine Schürmann um 1930; Foto: privat

Der Schürmann-Clan ist eine der großen Familien, die in vielen anderen Wulfener Familien ihre Spuren hinterlassen haben. Seit 2008 treffen sich Angehörige der Großfamilie regelmäßig jährlich in Wulfen. Die früheren Treffen fanden auf dem Hof Schürmann an der Buchenhöfe statt. Aus technischen Gründen musste ein neuer Treff-Ort gefunden werden – im Heimathaus Wulfen. Wegen der Corona-Pandemie konnten zwei Treffen nicht stattfinden. Umso größer war am 27. August 2023 die Wiedersehensfreude. Noch nie hatten so viele Familienangehörige ihre Teilnahme angekündigt, so einer der Organisatoren. Es kamen mehr als 130 Familienmitglieder. Das nächste Schürmann-Treffen ist am 24. August 2025 vorgesehen. – Auf dem verträumten Hof mit der alten Fachwerkscheune an der Straße, wo die schiefen Balken aus dem Mauerwerk brechen, leben die drei unverheirateten Brüder Heinrich, Hermann-Josef und Bernhard Schürmann. Bis 1962 wurde Landwirtschaft betrieben und die im Jahr 2000 sind Ställe und Ländereien verpachtet, da sich die Milchwirtschaft nicht mehr lohnte. Der Hof ist Ursprung der Großfamilie. Zu ihm gehörte auch eine Gaststätte, die um 1900 zu einem Hotel umgebaut wurde. Heinrich (1869-1958) und seine Frau Josephine Brosthaus (1889-1938) heirateten 1912 und bewirtschafteten den Hof und das Hotel. Das Ehepaar hatten elf Kinder, diese wiederum 36 Söhne und Töchter, von denen einige alle zwei Jahre die Familientreffen organisierten. Die Schürmanns sind eine bodenständige Sippe. Die meisten wohnen in der Herrlichkeit Lembeck, die anderen aber im Bereich Nordrhein-Westfalen.

Stammvater der Schürmanns wurde alt, die Mutter starb jung

Ein Familienbuch mit 1992 Personen zeugt von der Weitläufigkeit der Verwandtschaft. Stammvater Heinrich Schürmann wurde 89 Jahre alt und lebte im Mutterhaus bis 1958. Seine Frau Josephine gebar 11 Kinder und starb schon 1938 mit 46 Jahren. Drei dieser Kinder waren Mädchen und heirateten in die ebenfalls bekannten Wulfener Familien Gohmann, Hinsken und Humbert ein. 14 Sprösslinge sind daraus hervorgegangen. So kann Max Schürmann heute zusammen mit den Nachkommen der acht Brüder stolze 36 Cousins und Cousinen vorweisen. Davon leben noch 19 in Wulfen. Die anderen sind wegen ihrer Partner oder aus beruflichen Gründen weggezogen. Von Landwirtschaft lebt heute keiner mehr. Nur Elisabeth Wiebringhaus, geb. Schürmann, betreibt noch Pferdezucht auf einem Reiterhof in Marl-Frentrup als Nebenjob. Als die Neue Stadt Wulfen geplant und gebaut wurde, sind in diesen Räumen wichtige Verträge abgeschlossen worden. Die Entwicklungsgesellschaft hatte anfangs ein Büro im Haus. „Erst wurde gebechert, dann unterschrieben“, scherzte Max Schürmann.

Schürmann-2321968_m1t1w624q75v29854_auto1Diese „Dixi“-Karosse hatte im Sommer 1930 wohl mehr mit Pferdefuhrwerken zu kämpfen als mit pferdestärkeren Automobilen. Der kleine Rolf Schürmann, späterer Lokalpolitiker in Wulfen (r.), aber auch sämtliche Altersgenossen waren selbstverständlich begeisterte Beifahrer, wenn sein Vater als Tierarzt durch die Bauerschaften der Herrlichkeit Lembeck fuhr. Seine Mutter (l.) war vor über 80 Jahren mit ihrem Führerschein aus dem Jahr 1929 als „Frau am Steuer“ sicherlich in Wulfen eine Rarität.

Einblick in Verwandtschaftsverhältnisse der Großfamilie

Die siebte Generation nach Heinrich Schürmann waren Franz Heinrich Schürmann (1869-1958) und Josephine geb. Brosthaus (1889-1938), die elf Kinder hatten. Deren Kinder waren insgesamt 36 Cousinen und Cousins. 32 davon leben heute noch im Alter von 55 (Maria Schürmann) bis 77 Jahren (Werner Gohmann), die sich vor 15 Jahren dazu entschlossen haben, alle zwei Jahre ein Familientreffen durchzuführen, um den Kontakt unter den Angehörigen lebendig zu halten. In dieser Generation sind schon 66 Enkel und 44 Ur-Enkel geboren worden. Als jüngstes Familienmitglied wurde am 11. Juli 2023 Martha Stegemann geboren. Das älteste Mitglied beim Treffen im Jahr 2023 war der in die Familie eingeheiratete Gerd Urbantat (84 Jahre), dessen Frau Maria geb. Schürmann bereits 2012 verstorben ist. Beinahe hätten alle Nachfahren nicht mehr Schürmann, sondern Röhsmann geheißen. Albert Röhsmann (1781-1842) heiratete 1823 Anna Catharina und somit auf den Hof Schürmann ein. Während die beiden ersten Kinder noch den Familiennahmen Röhsmann bekamen, wurde ab dem vierten Kind (1833) deren Familienname Schürmann offiziell. In der damaligen Zeit nicht ungewöhnlich, dass bei Heirat der Name des Hofes als Familienname übernommen wurde.

  • Übrigens: Um 1700 lebten viele Familien in Wulfen, die es heute noch gibt, zum Beispiel Erwig, Droste, Grewer, Hellenkamp, Köllmann, Mergen, Potthast, Schleking, Schürmann, Steggewerth, Vadder oder Waterkotte. Manche Familiennamen waren um diese Zeit sehr weit verbreitet, z.B. Gertz, Lödde und Wibbelt, die heute lange nicht mehr so häufig bzw. verschwunden sind. Der Hof Gertz wurde später durch Heirat zum Stammsitz einer der Familien Feller.

Quellen: Nach Sabine Bornemann. „Eine große Sippe kommt zusammen“ in DZ vom 31. August 2016. – DZ vom 30. Aug. 2023.

Share on FacebookTweet about this on TwitterShare on Google+Email this to someone

Dieser Beitrag wurde am veröffentlicht.
Abgelegt unter: , Familien, Wulfen